In möglichst großen Regionen denken
Bad Sassendorf/Kreis Soest – Bei der Frühjahrssitzung der Kreis-Heimatpflege am Freitag, 17. April, in der Kulturscheune auf Hof Haulle in Bad Sassendorf stimmte Kreisheimatpfleger Peter Sukkau auf diesjährige Höhepunkte ein. Beim Westfalen-Tag am 27. Juni in Münster wird der 100-jährige Geburtstag des Westfälischen Heimatbundes begangen. „200 Jahre Westfalen. JETZT!“ heißt eine Ausstellung des Landschaftsverbandes zum Landesteiljubiläum, die am 28. August im Museum für Kunst- und Kulturgeschichte in Dortmund eröffnet wird.
In seinem Jahresbericht stellte Sukkau vor 80 Mitstreiterinnen und Mitstreitern aus dem ganzen Kreis sowie aus dem Kreis Unna und der Stadt Hamm, die auch zum Heimatgebiet Hellweg gehören, den Erfolg des Erlebnisführers „Kulturlandschaft Hellweg“ heraus. Er verkaufe sich sehr erfolgreich. Lobend erwähnte er auch das neue Radwegenetz „Südwestfalen“, das mit über 100 Hinweistafeln den Kreis Soest erschließt. Die Herbst-Sitzung kündigte er für Freitag, 16. Oktober, an. Sie soll in Warstein-Sichtigvor stattfinden.
Als Referent und Ehrengast stellte der neue Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), Matthias Löb, gleichzeitig Vorsitzender des Dachverbandes Westfälischer Heimatbund, die verschiedenen Regionen in Westfalen vor. Die Region „Südwestfalen“ kennzeichnete er als eine Region innerhalb Nordrhein-Westfalens und Westfalens, die sehr spät herausgebildet worden sei. Erst 2008 sei sie mit der „Regionale Südwestfalen 2013“ auf den Weg gebracht worden, erinnerte Löb. Vor dem Hintergrund einer immer größer werdenden globalen Verzahnung sei es allerdings wichtig, in möglichst großen Regionen zu denken und aufzutreten. Mit der Region stelle sich auch immer die Frage nach einer Identität. Matthias Löb räumte ein, dass die Identitäten auch Überlappungen aufweisen könnten. Matthias Löb ist seit dem 1. Juli 2014 Direktor des LWL. In dieser neuen Eigenschaft ist er auch 2014 zum Vorsitzenden des Westfälischen Heimatbundes gewählt worden. Erstmalig nahm er in dieser Funktion an einer örtlichen Veranstaltung in einem der neun Heimatgebiete Westfalens teil.
Dr. Peter Kracht, Heimatgebietsleiter Hellweg des Westfälischen Heimatbundes, freute sich, dass für Heimatarbeit viele Menschen im Ehrenamt tätig seien. Sie leisteten einen großen Beitrag zur Aufarbeitung der Geschichte und trügen zum Verständnis der Heimatgeschichte und zur dauernden Veränderung der Heimat bei. Der Bad Sassendorfer Bürgermeister Malte Dahlhoff stellte in seinem Grußwort heraus, dass sich die Heimat dynamisch verändere. Dafür stehe beispielhaft der Tagungsort, der ehemalige Bauernhof „Hof Haulle“. Nach der Tagung erlebten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Führung mit Projektleiter Dr. Oliver Schmidt und seinen Mitarbeitern durch das erst vor zwei Monaten eröffnete Erlebnismuseum „Westfälische Salzwelten“, das sich in den renovierten Gebäuden des Hofes Haulle befindet.