Bundestag, Berlin-Kreuzberg, Holocaust-Denkmal, DDR-Gefängnis
Kreis Soest – Auf Initiative der Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) des Kreises Soest besuchten 28 Auszubildende, Studierende und Begleiter des Kreises Soest für vier Tage die Bundeshauptstadt Berlin. Ziel der Veranstaltung war die Förderung der politischen Bildung.
Das von der JAV organisierte Programm startete mit einer zweieinhalbstündigen Erlebnisstadtführung durch Berlin-Kreuzberg. Der Platz der Luftbrücke, der ehemalige Flughafen Berlin-Tempelhof, der Viktoriapark und der Kreuzberg, Namenspatron des Stadtbezirkes, standen auf dem Besichtigungsprogramm. Auf dem Kreuzberg befindet sich das von dem berühmten preußischen Baumeister und Architekten Karl Friedrich Schinkel entworfene Befreiungsdenkmal, das an die Siege in den Befreiungskriegen gegen Napoleon Bonaparte im Jahr 1815 erinnern soll.
Am nächsten Tag führte zunächst ein Rundgang durch das Regierungsviertel mit Reichstagsgebäude, Bundeskanzleramt und Schweizer Botschaft. Danach ging es zum Holocaust-Mahnmal in Berlin-Mitte, dem Denkmal für die ermordeten Juden Europas zur Zeit des Nationalsozialismus. Höhepunkt des Aufenthalts in der Hauptstadt war der Besuch einer Plenarsitzung im Deutschen Bundestag. Thema der Debatte unter den Abgeordneten war die immer größer werdende Schere zwischen Arm und Reich in Deutschland. Im Anschluss daran hatte der heimische Bundestagsabgeordnete Bernhard Schulte-Drüggelte zu einer offenen Gesprächsrunde geladen. Durch Vermittlung des Abgeordneten konnten die Fahrtteilnehmer zudem an einer Veranstaltung des Internationalen Parlaments Stipendiums (IPS) teilnehmen und bei dieser Gelegenheit mit Studierenden aus unterschiedlichen Kulturen ins Gespräch kommen und sich mit ihnen austauschen.
Am dritten Tag ging es im verregneten Berlin auf den etwas längeren Weg zur Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen. Diese besteht aus den Räumlichkeiten der ehemaligen Untersuchungshaftanstalt der Staatssicherheit der DDR, die von 1951 bis 1989 in Betrieb war. In Hohenschönhausen wurden politisch Gefangene inhaftiert und gefoltert. Die Gedenkstätte gilt als Erinnerungsort für die Opfer von kommunistischer Gewalt in Deutschland. Besonders interessant war die Führung durch das Gebäude durch einen Zeitzeugen. Selbst Opfer der Staatssicherheit wusste er zu berichten, dass hier mehr als 10.000 Häftlinge vor ihren Prozessen vernommen und teilweise jahrelang gepeinigt wurden.
„Die Bildungsfahrt nach Berlin war ein voller Erfolg. Im Vordergrund stand, das vorhandene politische und geschichtliche Wissen der Teilnehmer zu vertiefen und anhand von Beispielen mit Leben zu füllen“, zieht Kathrin Lichte, Vorsitzende der JAV), ein positives Fazit dieser Reise.