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Präventionskonzept „HaLT“ soll im Kreis Soest umgesetzt werden

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Kreis Soest – Aus gutem Grund soll im Kreis Soest unter Moderation und Koordination des Kreis-Gesundheitsamtes das Präventionskonzept „HaLT – Hart am Limit“ umgesetzt werden. Während die Zahl der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die aufgrund einer Alkoholvergiftung in einem Krankenhaus intensivmedizinisch behandelt werden mussten, landesweit rückläufig ist, gibt es im Kreis Soest einen gegenläufigen Trend in Sachen Komatrinken.

In ganz NRW wurden 2011 insgesamt 6.229 Betroffene stationär behandelt, im Jahre 2016 waren es nur noch 5.191. Im Kreis Soest ist die Zahl von 132 Fällen im Jahr 2013 auf 155 Fälle im Jahr 2015 gestiegen. Im Jahr 2016 wurden zwar weniger Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene behandelt, aber gerechnet auf die altersgleiche Bevölkerung wurden landesweit nur in Münster und Hamm mehr Betroffene aufgrund einer Alkoholvergiftung in einem Krankenhaus behandelt.

Präventionskonzept „HaLT“ soll im Kreis Soest umgesetzt werden
Foto: Thomas Weinstock/ Kreis Soest

„HaLT“ gilt als das einzige Konzept, das sich gezielt mit der Problematik der Alkoholvergiftungen bei Kindern und Jugendlichen auseinandersetzt. Es wurde bereits in 160 Kommunen umgesetzt, der Erfolg ist wissenschaftlich belegt. „HaLT“ setzt sich aus einem reaktiven und einem proaktiven Baustein zusammen. „Der reaktive Baustein beinhaltet ein zeitnahes Beratungsangebot für die betroffenen Kinder oder Jugendlichen und deren Eltern sowie die weiterführende Unterstützung“, erläutert Walter Köpp-Farke, Leiter der Suchtberatungsstellen bei der Diakonie Ruhr-Hellweg, die für die Umsetzung gewonnen wurde. Nach einer Alkoholvergiftung von Kinder und Jugendlichen werden Erstgespräche von der Diakonie Ruhr-Hellweg mit Zustimmung der Eltern direkt im Krankenhaus vereinbart. Sie finden auf Wunsch zu Hause oder in den jeweiligen Beratungsstellen statt.

Kornelia Witt, Suchtprophylaxefachkraft im Gesundheitsamt des Kreises Soest, erläutert das zweite Standbein des Konzeptes: „Der proaktive Baustein will auf der kommunalen Ebene vorhandene Präventionsnetzwerke nutzen und ausbauen. Das Ziel ist eine konsequente Einhaltung des Jugendschutzgesetzes bei Festveranstaltungen, im Einzelhandel, an Tankstellen oder in Vereinen. Das setzt eine enge Zusammenarbeit mit Gemeinden, Vereinen und Schulen zu einer verbindlichen Einhaltung von Präventionsstandards voraus.“

Wichtige Kooperationspartner zur Umsetzung des reaktiven Bausteins sind die regionalen Krankenhäuser, die Kinder und Jugendliche mit Alkoholvergiftung stationär behandeln. Das Gesundheitsamt hat das Evangelische Krankenhaus Lippstadt, das Krankenhaus Maria-Hilf Warstein, das Klinikum Stadt Soest und das Marienkrankenhaus Soest bereits für die Mitarbeit gewonnen. Weiteren Krankenhäusern liegen die Verträge zur Bearbeitung und Unterschrift vor. Die Suchtberatungsstellen der Diakonie Ruhr-Hellweg bieten für das Stationspersonal Schulungen zum HaLT-Projekt und zum Umgang mit betroffenen Kindern und Jugendlichen an.

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