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Präses Kurschus predigte von neuer Kanzel

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Soest – Vor 700 Jahren wurde der Grundstein für die Soester Wiesenkirche gelegt. Für das Jubiläumsjahr 2013 hat die Wiese-Georgs-Kirchengemeinde deshalb ein umfassendes Programm aufgestellt. Zum Auftakt am Epiphaniasfest war eigens Präses Annette Kurschus nach Soest gekommen, um in der durch Hunderte von Kerzen erleuchteten Kirche von der neu fertig gestellten Kanzel zu predigen.

In ihrer Predigt verglich die leitende Geistliche der Evangelischen Kirche von Westfalen die Anziehungskraft, die die Wiesenkirche auf die zahlreichen Besucherinnen und Besucher unabhängig von ihrer kirchlichen Bindung ausübe, mit den Weisen aus dem Morgenland, die, ohne an Christus zu glauben, dem Stern folgten. Zum bunten Leben in der Volkskirche gehörten auch die Menschen, die in Diakonie oder Kitas verantwortlich mitarbeiteten, ohne sich zum Evangelium zu bekennen. Für sie gelte die Aussage „Sie kennen dich noch nicht, als sie dich schon verehren wollen“, aus dem eingangs vom Südwestfälischen Kammerchor unter der Leitung von Gerd Weimar gesungenen Satz aus dem Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach.

Copyright: Kirchenkreis Soest

Die Kanzel aus Grünsandstein, die Annette Kurschus mit ihrer Predigt einweihte, war zum Jubiläumsjahr von der Bauhütte der Wiesenkirche erstellt worden und ersetzt nach über 50 Jahren ein hölzernes Provisorium. Mitarbeiter der Bauhütte hatten die Kirche bereits zu Beginn des Gottesdienstes mit melodischen Klängen ihrer Arbeitswerkzeuge erfüllt. Die Bauhütte unter der Leitung von Jürgen Prigl steht vor der großen Aufgabe, den Südturm der Kirche soweit fertig zu stellen, dass noch im Jubiläumsjahr das Außengerüst abgenommen werden kann.

Vor dem Gottesdienst hatte sich Präses Kurschus mit einem Vers aus dem 127. Psalm ins goldene Buch der Stadt Soest eingetragen: „Wenn der HERR nicht die Stadt behütet, so wacht der Wächter umsonst.“ Bürgermeister Dr. Eckhardt Ruthemeyer begrüßte sie im Rittersaal des Burghofmuseums mit Vertretern aus Rat, Politik und Kirche. Er betonte die hohe Bedeutung der mittelalterlichen Kirchen für Soest, insbesondere der Wiesenkirche als „schönster Kirche Westfalens“. Mit der Fertigstellung des ersten Turms gehe in diesem Jahr die erste Halbzeit zu Ende, doch für die zweite Halbzeit brauche es noch viel Geduld und finanzielle Ressourcen. Der Kirche wünschte er ein erfolgreiches neues Jahr, auch angesichts anstehender Veränderungen.

Der Grundstein für die Soester Kirche St. Maria zur Wiese – kurz Wiesenkirche genannt – wurde vor 700 Jahren gelegt. Sie gilt als die formvollendetste westfälische Hallenkirche. Die markanten Doppeltürme stammen aus dem 19. Jh. Die Kirche beherbergt neben vielen weiteren Sehenswürdigkeiten das Glasfenster „Westfälisches Abendmahl“, die „Westfälische Madonna“ am Südportal, den Aldegrever-Altar von 1526 und einen Altarteppich von Elisabeth Coester.

Seit ihrem Amtsantritt als Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen vor bald einem Jahr besuchte Annette Kurschus bereits zum vierten Mal den Evangelischen Kirchenkreis Soest. Unter anderem nahm am Kirchenmusiktag der Landeskirche in Soest teil und war zu Gast im Kirchencafé Vis-à-Wiese, einem Kooperationsprojekt mit der Landeskirche.

Alle Informationen und Veranstaltungen zum Jubiläumsjahr sind im Internet unter www.700jahre-wiesenkirche.de abrufbar.

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