Dienststelle sichtete im letzten Jahr 422 Brandschutz- und Sicherheitskonzepte
Kreis Soest – Ob Soester Allerheiligenkirmes, Warsteiner Montgolfiade oder Big Day Out in Anröchte, sie alle haben eins gemeinsam: ihre Sicherheitskonzepte laufen über den Schreibtisch von Bernd Liebig und Matthias Bußmann. Der Brandoberinspektor und der Brandamtsrat des Kreises Soest haben ein Auge für potentielle Gefahrenquellen. 2014 kontrollierte die Brandschutzdienststelle 422 Brandschutz- und Sicherheitskonzepte (2013: 518), 31 davon für Veranstaltungen im Freien (2013: 47).
„Wir sorgen dafür, dass im Vorfeld mögliche Gefahrenquellen erkannt und entsprechende Vorkehrungen getroffen werden können“, erklärt Bernd Liebig. Sind die Rettungswege breit genug? Welche Brandausbreitungsgefahr besteht, wenn die Grillimbissbude mit Kohle oder Gas betrieben wird? Und wie sieht es mit der Löschwasserversorgung aus? Diese und viele weitere Fragen stellen sich, wenn es um die Sicherheit bei Veranstaltungen geht. Aber auch bei Bauwerken ist der Rat der Brandschutzdienststelle gefragt: „Wenn beispielsweise eine Schützenhalle gebaut oder erweitert werden soll, dann erhalten wir die Bauunterlagen und prüfen, ob ausreichende Fluchtwege, Brandmeldetechnik etc. gegeben sind“, erklärt Liebig. Regelmäßig nehmen die Bauaufsichtsbehörden im Kreisgebiet (bis auf die Behörde in Lippstadt) die Dienste der Kreis-Brandschutzexperten in Anspruch. Auch wenn die Entscheidungsgewalt für ein Bauvorhaben nicht bei der Brandschutzdienststelle liegt, ihre Meinung und ihr Rat ist gefragt. In 99 Prozent der Fälle würden die Vorschläge auch umgesetzt, so Liebig.
„Im letzten Jahr haben wir vermehrt Umweltinspektionen vorgenommen und uns beispielsweise Schweinemastbetriebe oder Biogasanlagen angesehen“, weiß der Brandoberinspektor. Bei Biogasanlagen seien unter anderem Explosionsbereiche wichtig. Schließlich werde in diesen Anlagen überwiegend Methan produziert, das hochentzündlich ist. Liebig: „Falls es wirklich mal zu einer Explosion kommen sollte, müssen Schutzabstände eingehalten werden, so dass niemand zu Schaden kommt.“ Auch bei Brandschauen, die die Feuerwehren durchführen, wird die Brandschutzdienststelle häufig hinzugezogen. So kamen für die Dienststelle 2014 insgesamt 73 wiederkehrende Prüfungen, Brandschauen und Umweltinspektionen zusammen, 2013 waren es noch 81. Liebig: „Wir haben gut zu tun. Schließlich muss der Brandschutz immer berücksichtigt werden. Egal ob es sich um eine Großveranstaltung, ein Gebäude besonderer Art und Nutzung oder eine Privatwohnung handelt“.