Stadtentwässerung investiert 545.000 Euro
Klär- und Rückhaltebecken erhöhen Wasserqualität der Weihe
Lippstadt – Die Stadtentwässerung Lippstadt AöR baut im Schatten des Wasserturms ein Regenrückhaltebecken mit vorgeschalteter Regenwasserklärung. Damit soll die Wasserqualität in der Weihe deutlich erhöht und gleichzeitig Hochwasserschutz betrieben werden. Seit November wurde in diesem Gebiet einiges an Erde bewegt. Die neue Anlage, für die die Stadtentwässerung 545.000 Euro investiert, soll bereits Ende März in Betrieb gehen.
„Der Bau der Anlage ist notwendig, um auch in Zukunft zuverlässig das Regenwasser aus dem angrenzenden Gewerbegebiet sauber in die Weihe ableiten zu können“, sagt Christof Baumann, stellvertretender Betriebsleiter bei der Stadtentwässerung Lippstadt. Das in Gewerbegebieten oftmals stark belastete Regenwasser ist bislang ungedrosselt in den Bach eingeflossen. In dem neuen, knapp 200 Kubikmeter großen Betonbecken wird das Regenwasser künftig mechanisch geklärt. Ungelöste Schmutzstoffe wie Schlamm oder Reifenabrieb setzen sich am Boden des Klärbeckens ab und werden aus dem Wasser gefiltert. Vollautomatisch werden von der Anlage zudem Öl- oder Fettreste, die an der Oberfläche schwimmen, vom Regenwasser abgetrennt. Damit dieser Vorgang zu jeder Jahreszeit zuverlässig funktioniert, führen die Mitarbeiter der Stadtentwässerung künftig einmal pro Monat sowie nach starken Regenschauern Säuberungsmaßnahmen im Regenklärbecken durch.
Das von festen und flüssigen Stoffen gereinigte Wasser wird anschließend wenige Meter weiter in das benachbarte, neu angelegte Regenrückhaltebecken geleitet. Dieses wird mit einem Volumen von 3.600 Kubikmetern gebaut. Es soll bewirken, dass das gesammelte Regenwasser nicht schwallartig, sondern gedrosselt, kontinuierlich und damit gewässerverträglich der Weihe zugeführt wird. Statt 971 Liter fließen somit nur 170 Liter pro Sekunde in den kleinen Bach. „Auf diese Weise verhindern wir einen hydraulischen Stress und schützen den wichtigen Lebensraum für Wassertiere. Denn ohne das Drosseln des Zulaufs würden Kies und kleine Pflanzen am Grund der Weihe einfach weggespült“, erklärt Christof Baumann. Gleichzeitig kann bei Hochwasser der Zulauf zur Weihe reguliert werden.
Im Zuge der Baumaßnahme wird der bisherige Regenwasserzulauf zur Weihe zurückgebaut. Auf einem gut 120 Meter langen Abschnitt wird dann der frühere Graben wieder hergestellt. Somit ist künftig wieder ein natürlicher Abfluss des Regenwassers von den umliegenden Feldern in die Weihe möglich.