Unterkunft für Flüchtlinge soll im Frühjahr 2016 bezugsfertig sein
Lippstadt – Richtfest gefeiert wurde am Freitag der vergangenen Woche an der Stirper Straße 7. Hier baut die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Lippstadt (GWL) für die Stadt Lippstadt einen Gebäudekomplex mit Unterbringungsmöglichkeiten für insgesamt bis zu 120 Asylbewerber. Dabei gehen die Arbeiten so schnell voran, dass „es für ein Richtfest eigentlich schon zu spät ist“ wie Johannes Althoff bei der Veranstaltung sagte, an der Vertreter aus Politik, Verwaltung und den am Bau beteiligten Firmen teilnahmen. Aber, so der GWL-Geschäftsführer mit einem Augenzwinkern, einen Baustopp habe man wegen des geplanten Termins nicht extra verhängen wollen.
Dass das gesamte Projekt von konstruktivem und schnellem Handeln geprägt ist, machten sowohl Johannes Althoff als auch Bürgermeister Christof Sommer deutlich. „Vor weniger als einem Jahr sind wir von der Stadt Lippstadt gefragt worden, ob wir uns vorstellen könnten, ein Asylbewerberheim zu planen, zu errichten und langfristig zu vermieten“, blickte Althoff in die vergleichsweise kurze Historie des Bauvorhabens zurück. Dann sei – dank des Engagements und konstruktiven Handelns aller Beteiligten – alles sehr schnell gegangen. „Die Zusammenarbeit verlief an allen Stellen sehr unkompliziert“, so Althoff. Ob Verwaltungsmitarbeiter, Statiker, Architekt oder Bauunternehmer – alle hätten das Ziel einer zügigen Umsetzung des Projektes intensiv verfolgt. So hatte der von der GWL beauftragte Architekt „quasi über Nacht ein Baukonzept entwickelt, das bei allen Beteiligten sofort großen Anklang fand und das nun fast unverändert in die Realität umgesetzt wird“, so der GWL-Geschäftsführer.
An der Stirper Straße 7, wo bis vor einem halben Jahr noch Wohncontainer zur Unterbringung von rund 35 Asylbewerbern gestanden hatten, entsteht nach den Architektenplänen jetzt ein zweischenkeliges Gebäude, das der Grundstücksform so angepasst ist, dass eine große Freifläche verbleibt. Es entstehen 20 Wohneinheiten mit je 63 Quadratmetern Fläche, die jeweils Platz für mindestens sechs Personen bieten. Jede Einheit besteht aus einer Küche, einem Bad und drei Schlafräumen für jeweils zwei Personen. Daneben befinden sich in der Verbindung der beiden Gebäude Gemeinschaftsräume, Wasch- und Trockenräume, ein Spielzimmer für Kleinkinder, ein Büro und ein Besprechungszimmer, zum Beispiel für Beratungsgespräche.
Das Gebäude, das spätestens im März 2016 bezugsfertig sein soll, ist so geplant, dass es – wenn es nicht mehr für die Unterbringung von Flüchtlingen benötigt wird – auch für andere Vermietungszwecke genutzt werden kann. Dies werde angesichts der aktuellen Flüchtlingssituation auf Sicht wohl erstmal nicht der Fall sein, wie Bürgermeister Christof Sommer sagte. Er freue sich aber, dass mit diesem Gebäude ein nachhaltiges Wohnraumkonzept umgesetzt werde, das außerdem aufgrund der zentralen Lage einen optimalen Standort habe.