Europaabgeordnete Birgit Sippel besucht Asylunterkunft in Rüthen
Rüthen – Derzeit kommen immer mehr Flüchtlinge nach Deutschland und zu uns nach NRW. Bis Ende Oktober lag die Zahl laut zuständigem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) der Asylantragszahlen bei rund 158.000, Tendenz steigend. „Das bedeutet eine besondere Herausforderung für die Kommunen, in denen die Asylbewerber untergebracht und versorgt werden müssen“, beurteilt Birgit Sippel, SPD-Europaabgeordnete aus Südwestfalen und innenpolitische Sprecherin ihrer Fraktion im Europäischen Parlament die Lage der Kommunen.
Bevor die Asylbewerber in den Kommunen ankommen, werden sie zunächst in Einrichtungen des Landes untergebracht und dort u. a. gesundheitlich versorgt. Birgit Sippel besuchte jetzt eine dieser Einrichtungen in Rüthen und kam dabei mit Herrn Ernst und Herrn Ditz von der Bezirksregierung Arnsberg sowie Herrn Schröder-Hörster und Herrn Rathje von den einrichtungsbetreuenden Johannitern ins Gespräch. Nachdem die Einrichtung mitten in der Stadt Rüthen zunächst als Notunterkunft geplant war, soll sie nun bis Ende 2016 zur Verfügung stehen.
Birgit Sippel ließ sich die Einrichtung einschließlich Krankenpflegestation, Gebetsraum, Fernsehraum sowie der ehrenamtlich betriebenen Kleiderkammer zeigen und arbeitete selbst einige Zeit bei der Essensausgabe mit. Die Europaabgeordnete zeigte sich überzeugt vom Engagement der Helferinnen und Helfer: „Nicht immer ist eine sprachliche Verständigung zwischen Personal und Asylbewerbern möglich. Trotzdem kommt die Unterstützung ganz unkonventionell bei den Asylsuchenden an.“
Die Einrichtung bietet auch Sprachkurse für Kinder, Frauen und Männer an, um den Asylbewerbern ein Mindestmaß an Verständigung zu ermöglichen. Zudem gibt es einige Freizeitangebote. Eine Herausforderung stellt die unterschiedliche Herkunft der Asylbewerber dar, die u. a. aus den Westbalkan-Staaten, aus Syrien und dem Nordirak nach Rüthen kommen. Birgit Sippel sprach die Akzeptanz der Asylbewerber in der Bevölkerung an: „Das ist eine der zentralen Herausforderungen, neben Kosten für Unterkunft und Versorgung. Durch schnellere Asylverfahren können wir Kommunen entlasten. Diese sind zudem im Sinne der Asylsuchenden, da sie schnell Gewissheit über ihren Status benötigen. Aufklärung über die Herkunft der Asylbewerber und Transparenz bei den Entscheidungen vor Ort, u. a. mit Blick auf die Unterbringung, tragen zudem zu einer besseren Akzeptanz bei den Bürgerinnen und Bürgern bei.“
Birgit Sippel plant in den kommenden Wochen weitere Besuche in Asyleinrichtungen des Landes in Südwestfalen und will dort auch wieder jeweils einige Zeit ‚mitarbeiten‘. Sippel: „So lernt man die tägliche Arbeit der vielen Helferinnen und Helfer ganz direkt kennen.“