Lippstadt – „Kennenlernen“, „Verstehen“, „Freundschaft“ – Judit Baranyaine-Toth, Lehrerin am Zrinyi-Miklos-Gymnasium in Budapest, hat sich einige Begriffe schlagwortartig notiert, um zu beschreiben, was den Austausch zwischen dem ungarischen Gymnasium und dem Evangelischen Gymnasium Lippstadt für sie ausmacht. Auch „Spracherweiterung“, „Spaß“, „Freude“ und „Dankbarkeit“ gehören in das kleine Sammelsurium an Begriffen. Als sie in der vergangenen Woche mit ihren acht Schülern und deren deutschen Gastschülern zu Gast bei Bürgermeister Christof Sommer ist, macht sie mit dieser „Wortspielerei“ deutlich, welche Bedeutung der Austausch für sie und die Schüler hat. Das Kennen- und Verstehenlernen sind dabei ganz zentrale Punkte, denn nur so könnten Ängste und Vorurteile abgebaut werden, ist sie sich sicher.
Auch auf deutscher Seite war das Evangelische Gymnasium vor 17 Jahren mit dem Austauschprogramm gestartet, um jungen Menschen die Möglichkeit zu eröffnen, ein anderes Land in all seinen Facetten kennenzulernen. „Und das ist genau richtig“, wie Bürgermeister Christof Sommer beim Empfang der Schüler im Stadtpalais betonte. Kein theoretisches Bücherstudium könne das Wissen und Verstehen ersetzen, das man durch den persönlichen Kontakt mit den Menschen erlangt, so Sommer. „Die zahlreichen Schüleraustausche, die es heute nicht mehr nur nach Frankreich oder England, sondern sogar schon bis nach China gibt, sind dafür genau der richtige Weg“, hielt Sommer fest. Er freue sich daher jedes Mal aufs Neue, wenn er Austauschgruppen empfangen könne.
Mit dem Besuch beim Bürgermeister hatte die Schülergruppe bereits einen ihrer letzten Programmpunkte absolviert, denn bereits einen Tag später mussten sich die ungarischen Gäste nach einer ereignisreichen Woche mit einem Ausflug nach Bremerhaven, dem gemeinsamen Floßbau am Möhnesee und Zeit mit ihren Gastfamilien und in der Schule wieder auf den Heimweg machen.