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So kann ein Laie Leben retten: prüfen – rufen – drücken

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Kreis Soest – Erst prüfen, inwieweit der Kranke ansprechbar ist. Dann die 112 anrufen und so schnell wie möglich die Hände in der Mitte des Brustkorbs positionieren und kräftig drücken. So erklärt Hans-Peter Trilling, ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes Kreis Soest, die drei kleinen Schritte, mit denen ein Laie Leben retten kann. Im Rahmen der Aktion „Woche der Wiederbelebung“ fand am gestrigen Montag (16. September) im Foyer des Kreishauses eine Infoveranstaltung für Ersthelfer statt.

Das Ziel von Trilling und seinen beiden Lehrrettungsassistenten Stefan Völker und Harald Simon: Interessierte zu motivieren, selbst aktiv zu werden. „Im Prinzip braucht man sich nur drei Dinge zu merken: prüfen, rufen, drücken“, weiß Trilling. Etwas falsch machen könne man nicht. Selbst wenn eine Rippe brechen sollte, sei dies immer noch besser, als nichts zu tun und die Person sterben zu lassen. Mit mehr Laienhelfern in Deutschland könnten etwa 5.000 Menschenleben gerettet werden, wie es in einer Mitteilung der Deutschen Gesellschaft für Anästhesie und Intensivmedizin (DGAI), Mitinitiator der Aktion „Woche der Wiederbelebung“, heißt.

Sein Können an der Reanimationspuppe testete auch der angehende Verwaltungsfachangestellte Christian Zemella. „Wie ich eine Herzmassage mache, weiß ich noch aus meiner Fahrschulzeit. Dass war aber etwas komplizierter“, erinnert sich der 23-Jährige. „Puls fühlen, den Oberkörper frei machen oder auch eine Mund-zu-Mund-Beatmung, all das muss ein Ersthelfer heute nicht mehr tun“, erklärt Trilling. Es reiche völlig aus, dass man die Atmung kontrolliere und gucke, ob die Person ansprechbar ist. Falls dies nicht der Fall ist, sollte die 112 angerufen und zeitnah mit der Herzdruckmassage begonnen werden. „Jede Sekunde zählt“, so Trilling.

Beim Drücken sollte eine Frequenz von 100 eingehalten und so lange durchgeführt werden, bis Hilfe eintrifft. Um leichter die Taktfrequenz zu finden, haben Trilling, Völker und Simon für Ersthelfer einen Tipp: „Am einfachsten summt man die Melodie von ‚Staying alive’ von den Bee Gees im Kopf. Mit Justin Timberlakes ‚Rock your Body‘ geht das aber auch. Die Frequenz ist in etwa gleich.“

So reanimieren Ersthelfer richtig: Lehrrettungsassistent Harald Simon (l.) zeigt Christian Zemella die drei Schritte, mit denen er als Laie einer Person mit Herz-Kreislaufstillstand das Leben retten kann. Denn jede Sekunde zählt (Foto: Judith Wedderwille/Kreis Soest).
So reanimieren Ersthelfer richtig: Lehrrettungsassistent Harald Simon (l.) zeigt Christian Zemella die drei Schritte, mit denen er als Laie einer Person mit Herz-Kreislaufstillstand das Leben retten kann. Denn jede Sekunde zählt (Foto: Judith Wedderwille/Kreis Soest).

Neben der Herzdruckmassage an zwei Reanimationspuppen wurde auch der Umgang mit den Automatisierten Externen Defibrillatoren (AED) erklärt, von denen sich drei Stück im Kreishaus befinden. Diese Geräte sind auch oft an Bahnhöfen, Flughäfen oder öffentlichen Einrichtungen zu finden.

Die Aktion „Woche der Wiederbelebung“ geht vom 16. bis 22. September und ist eine Initiative der Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V., des Berufsverbands Deutscher Anästhesisten e.V., des German Resuscitation Council e.V. und der Stiftung Deutsche Anästhesiologie. Sie steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Gesundheit. Weitere Informationen zur „Woche der Wiederbelebung“ gibt es auf der Internetseite www.einlebenretten.de.

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