Kreis Soest – Alle reden von Digitalisierung, der Soester Kreistag macht ernst. Mit der ersten Folge von Ausschusssitzungen im neuen Jahr ab dem 22. Februar 2018 gehören Papierberge der Geschichte an. Bereits in der Dezembersitzung 2017 waren Geschäftsordnung und Hauptsatzung angepasst worden, so dass es sämtliche Beschlussvorlagen und andere wichtige Unterlagen seit Jahresbeginn nur noch in digitaler Form gibt. Während der Sitzungen nutzen die Politiker künftig Tablet-PCs.
Auch die Bürger und die Medien haben die Möglichkeit, die Daten und Unterlagen mittels Webbrowser im Kreistagsinformationssystem, dessen Basis die Software „Allris“ darstellt, unter dem Link online abzurufen. Die Mitglieder des Kreistages nutzen einen passwortgeschützten Zugang, um auch auf nicht öffentliche Informationen zugreifen zu können. Für Tablets gibt es eine App, die einen optimalen mobilen Zugriff ermöglicht, auch offline die Unterlagen zugänglich macht und eine Notizfunktion anbietet. Die App steht für die Betriebssysteme iOS und Android zur Verfügung und lässt sich im Google Playstore sowie im Apple Store mit dem Stichwort „Allris“ finden.
Die Kreistagsfraktionen erhalten künftig einmal pro Wahlperiode einen Zuschuss von insgesamt 35.000 Euro, um mobile Endgeräte anschaffen zu können. Diese Kosten amortisieren sich dank der zu erwartenden Einsparungen schnell und um ein Vielfaches. Nach einer Schätzung der Kreistagsgeschäftsstelle wurden für die Sitzungsunterlagen der Jahre 2014 und 2015 insgesamt 5,8 Tonnen Papier bedruckt. Neben diesen Materialkosten fallen mit Beginn der digitalen Ära im Kreistag auch Ausgaben für Personal und Porto zur Herstellung und Versand der Sitzungsunterlagen nicht mehr an.