Kreis Soest – Das Foyer des Kreishauses war trotz der relativ frühen Morgenstunde schon gut gefüllt, als Landrätin Eva Irrgang gemeinsam mit Dr. Reinhard Langer, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Meschede-Soest, am Mittwoch, 15. Januar 2014, die erste von vier Pflegebörsen in der Region Hellweg-Hochsauerland eröffneten. Das große Interesse belegte, dass die Veranstalter die Aktualität des Themas richtig eingeschätzt hatten.
Bei den Pflegebörsen ziehen die Regionalagentur Hellweg-Hochsauerland, die Agentur für Arbeit Meschede-Soest, das Kompetenzzentrum Frau und Beruf Hellweg-Hochsauerland (Competentia), der Kreis Soest und der Hochsauerlandkreis sowie das Jobcenter im Kreis Soest und im Hochsauerlandkreis als Organisatoren an einem Strang. Die weiteren dieser Veranstaltungen, die finanziell von Land und EU unterstützt werden, finden am Mittwoch, 22. Januar, im Technologie- und Entwicklungszentrum Cartec in Lippstadt, am Dienstag, 4. Februar, im Sauerlandtheater Arnsberg und am Mittwoch, 19. Februar, im Berufskolleg Olsberg statt. Beginn ist jeweils um 9 Uhr.
Zum einen haben junge Menschen, Berufsrückkehrende und alle anderen Interessierten Gelegenheit, sich über die Berufe in der Pflege zu informieren. Zum anderen sollen Pflegeeinrichtungen wie Altenheime, Krankenhäuser und ambulante Dienste die Möglichkeit bekommen, sich zu präsentieren und potentielle Bewerberinnen und Bewerber kennenzulernen. Die Werbung für Ausbildungen in den Pflege- und Gesundheitsberufen ist ein weiteres Ziel der Pflegebörsen.
Landrätin Eva Irrgang stellte heraus, wie wichtig es gesamtgesellschaftlich ist, diese Chancen in Pflege und Gesundheit wahrzunehmen. Sie verwies auf den Fachkräftemangel an Pflegekräften und den demografischen Wandel. Es sei von großer Bedeutung, im Sinne der Fachkräftesicherung alle Anstrengungen zu unterstützen. Aber auch die Werbung für Ausbildungen in Pflege- und Gesundheitsberufen sei ein wichtiges Ziel, das mit den Pflegebörsen angestrebt werde. Als Vorteil der Veranstaltungsform kennzeichnete die Verwaltungschefin, dass Einrichtungen und Suchende sich kennenlernen können.
Arbeitsagenturchef Dr. Reinhard Langer wies darauf hin, dass das Gesundheits- und Sozialwesen in den Kreisen Soest und Hochsauerland die Branche mit den meisten sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sei, es aber immer schwerer falle, geeignetes Fachpersonal zu finden. Der Bedarf sei nicht aus dem Zugang an arbeitslosen Altenpflegerinnen und Altenpfleger zu decken. „Wir brauchen also Menschen aus der so genannten stillen Reserve, die noch nicht berufstätig waren, oder aus anderen Berufen, die bereit sind, sich die Pflegeberufe anzusehen und anschließend eine Qualifizierung zu machen“, brachte es Dr. Langer auf einen Nenner. Die nötigen Informationen erhalte diese Zielgruppe auf den Pflegebörsen.
Als Aussteller beteiligten sich an der ersten Pflegebörse die Akademie für Pflegeberufe und Management gGmbH, Lippstadt, die Albrecht-Schneider-Akademie für Gesundheitsberufe am Klinikum Stadt Soest, der Arbeitskreis privater Pflegeeinrichtungen im Kreis Soest e.V., die Ärztekammer Westfalen-Lippe, das ESTA-Bildungswerk, Lippstädter Akademie für Pflege und Gesundheit, die Gesundheitsakademie SMMP (Fachseminar für Altenpflege Geseke), der katholische Hospitalverbund Hellweg, die Reha-Klinik Panorama GmbH, Lippstadt, die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V., Walpurgis-Haus, Wohnen für Menschen mit Behinderungen im Kreis Soest, Soest, das Jobcenter Arbeit Hellweg Aktiv (AHA) und die Agentur für Arbeit Soest-Meschede.