Werl – Die Stadtwerke Werl informieren ihre Stromkunden anlässlich der Gewittersaison über den nötigen Überspannungsschutz für zu Hause. Nur mit den richtigen Vorkehrungen können elektronische Geräte vor den Folgen von Blitzeinschlägen geschützt werden. „Schon ein Blitzeinschlag in der näheren Umgebung kann reichen, um in den eigenen vier Wänden für großen Schaden zu sorgen“, weiß Strom-Experte Michael Jochade von den Stadtwerken Werl. Egal ob durch Strom-, Telefon- oder Internetleitung – die elektrische Spannung sucht sich ihren Weg. „Ausschalten allein reicht deshalb nicht als Schutz.“
Nach Angaben des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) entstehen Jahr für Jahr Millionenschäden durch Gewitter. Gerade sensible Geräte der Informations- und Kommunikationselektronik wie Computer, Tablet, Smartphone oder Fernseher sind gefährdet – auch, weil deren Anzahl im Haushalt rasant gestiegen ist. 1998 machten sie lediglich 6,7 Prozent des Stromverbrauchs im Haushalt aus; inzwischen hat sich der Anteil laut BDEW mittlerweile auf 25,5 Prozent verdreifacht.
„Wir registrieren etwa einen Blitzeinschlag pro Sommer in einer unserer Freileitungen“, sagt Michael Jochade. Die Leitungen hängen in etwa 30 Meter Höhe und sind daher bei Gewittern anfällig. Meistens geht jedoch alles gut, und die technischen Anlagen können die Überspannung abfangen. Trotzdem empfiehlt Jochade allen Stromkunden, gelegentlich einen örtlichen Elektrofachmann aufzusuchen, um sich umfassend beraten zu lassen. Der Experte könne Ableiter im Haus einbauen, die die Elektronik vor Schäden schützt, falls es doch mal eine Überspannung im Netz gibt. „Dies kostet einige hundert Euro, doch wenn dadurch die heimischen Geräte oder die unersetzbaren Daten auf dem Computer sicher sind, dann lohnt sich das“, meint Jochade. Während Schäden durch einen direkten Blitzeinschlag meist durch die Hausrat- oder Gebäudeversicherung gut abgesichert sind, ist die Zerstörung durch Überspannung selten versichert. Hier greifen meist erst teurere Zusatzvereinbarungen.
Neben den Ableitern gibt es jedoch auch günstige Möglichkeiten um die Geräte zu schützen. „Die beste Variante ist immer den Stecker zu ziehen. Sollte das nicht möglich sein, können Steckerleisten mit Überspannungsschutz für Abhilfe sorgen“, sagt Michael Jochade. Hierbei ist auf das Prüfzeichen von VDE oder VDS zu achten. Doch Jochade sieht die Steckerleisten nur als eine zusätzliche Absicherung: „Einen umfassenden Schutz können selbst diese nicht bieten.“