Welver – Das wohnortnahe und äußerst wertvolle Naturschutzgebiet „Wälder um Welver“ ist gleichzeitig auch eins der wichtigsten Naherholungsgebiete der Gemeinde Welver. Vier neue Informationstafeln verdeutlichen den Waldbesuchern anschaulich die Besonderheiten des Gebietes. Sie weisen aber auch auf die Regeln innerhalb des Naturschutzgebietes hin. Ein Knigge also für den wertvollen Naturschatz vor den Toren Welvers.
Die Hinweistafeln entstanden in enger Abstimmung und Zusammenarbeit mit den Vertreterinnen und Vertretern des Landesbetriebs Wald und Holz, der Gemeinde Welver, der Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz (ABU) und dem Kreis Soest. So weihten jetzt der Welveraner Bürgermeister Uwe Schumacher, Hans Wilms (Bauhof der Gemeinde Welver), Jutta Münstermann (Natur- und Landschaftsschutz des Kreises), Luise Hauswirth (ABU) und Peter Meier (Lehr- und Versuchsforstamt Arnsberger Wald) die Schilder gemeinsam ein. „Ich hoffe, dass Wanderer, Radfahrer und alle Bürgerinnen und Bürger beim Waldbesuch die Regeln auf den Informationstafeln beachten“, appellierte der Welveraner Bürgermeister bei dieser Gelegenheit.
Piktogramme machen augenfällig, was beachtet werden sollte. Hunde müssen an der Leine geführt werden. Müll und Gartenabfälle gehören nicht in den Wald. Wanderer und Reiter sollten nur die gekennzeichneten Wege nutzen, auch um die Tiere des Waldes nicht zu stören. Die Entnahme von Pflanzen und Pilzen ist nicht gestattet. „Die Zusammenarbeit mit der Bevölkerung für diese Regeln ist Voraussetzung für den langfristigen Erhalt der besonderen Stellung des Waldes. Das Verständnis für die Belange, den Erhalt und die überregionale Bedeutung des Waldes kann nur im gegenseitigen Miteinander entwickelt und getragen werden“, ist Jutta Münstermann sicher. Sie verweist in diesem Zusammenhang darauf, das bei jährlichen naturkundlichen Exkursionen und Führungen durch die ABU alle Bürgerinnen und Bürger mehr über die Naturschätze und die Artenvielfalt erfahren können.
Das fast 300 Hektar große Naturschutzgebiet bzw. FFH-Gebiet „Wälder um Welver“ umgibt im Norden und Osten die Siedlungsflächen von Kirchwelver und den Zentralort Welver. Die Gesamtfläche ist aufgeteilt in mehrere Teilflächen, die größten Bereiche sind die Staatswaldflächen „Klosterholz“, „Kuhholz“ und „Pferdekamp“. Je nach Standortgegebenheiten wächst in den „Wäldern um Welver“ der Stieleichen-Hainbuchenwald neben dem Hainsimsen-Buchenwald und dem Waldmeister-Buchenwald. Ein hoher Anteil an stehendem und liegendem Tot- und Altholz bietet zahlreichen Insektenarten Lebensraum und Nahrungsgrundlage. Das begünstigt wiederum das Vorkommen von unterschiedlichen geschützten Vogelarten. Eine artenreiche Krautschicht unter noch lichten Buchen- und Eichenkronen begeistert die Besucher im Frühling. Buschwindröschen, Maiglöckchen, Bärlauch und die Orchidee des Jahres 2006, der breitblättrige Stendelwurz, streiten um die Gunst der Betrachter.
Auf der Informationstafel findet sich neben Textinformationen, Fotos, einer Karte und den erwähnten Piktogrammen auch ein QR-Code, der auf das Regionale-Projekt „50 Naturschätze in Südwestfalen“ verweist und so Online-Infos zugänglich macht.