Soest – Auf seinem „Tippel-Weg“ durch die Republik machte der Fremde Freiheitsbruder Bahadir Kaya -seines Zeichens gelernter Tischlergeselle- Station im Berufsbildungszentrum (BBZ) der Kreishandwerkerschaft Hellweg-Lippe, um nach alter Sitte „vorzusprechen“: Nach dem Stempel in sein Reisebuch (als Nachweis des Aufenthaltes im Haus des Handwerks) und der üblichen „Wegzehrung“ stand der junge Handwerker aus Frankfurt in der Tischlerwerkstatt des BBZ angehenden Berufskollegen sowie ihren Ausbildungsmeistern Rede und Antwort und informierte aus erster Hand über die Probleme, aber auch die Chancen „auf der Walz“. „Zwar lässt man für mindestens drei Jahre und einen Tag vieles hinter sich wie Familie, Freundin oder auch das Handy – doch man gewinnt umso mehr: Ich muss und kann ganz offen und befreit auf die Menschen zugehen und lerne praktisch jeden Tag und überall wieder Neues dazu.“
Die rund ein Dutzend Tischler-Azubis im zweiten Ausbildungsjahr hatten auf Kayas Nachfrage noch kaum konkrete Vorstellungen, wie ihr Leben nach der Abschlussprüfung in einem Jahr weitergehen könnte: „Mit dem Gesellenbrief in der Tasche kann ich eigentlich nur jedem jungen Handwerker empfehlen, auch auf diese Weise Berufserfahrung zu sammeln!“ fasste er seine bisherigen Erlebnisse zusammen. Den kommenden Winter jedenfalls möchte der Wandergeselle zum Beispiel im warmen Süden -auf der kanarischen Insel La Gomera- verbringen.