Werl/Essen. In der Uni-Klinik Essen ist am Samstag, 8. Januar 2011, ein 57-jähriger Patient aus Werl verstorben, bei dem die Diagnose Influenza H1N1 (Schweinegrippe) gestellt wurde. Ein entsprechender Laborbefund traf am Dienstag, 11. Januar 2011, im Gesundheitsamt des Kreises Soest ein. Der Mann litt an einer Vorerkrankung.
Am Montag, 10. Januar 2011, ging im Kreishaus die Meldung ein, dass ein sechsjähriger Junge aus Lippstadt ebenfalls mit H1N1 infiziert ist. Die Diagnose wurde am 2. Januar gestellt. Aufgrund des schweren Krankheitsverlaufs wurde er in die Uni-Klinik Münster verlegt. Nach Informationen des Gesundheitsamtes hat sich der Zustand des Kindes aber stabilisiert. Sein neun Monate alter Bruder erkrankte zwei Tage später. Bei ihm wurde ebenfalls das H1N1-Virus nachgewiesen, der Krankheitsverlauf ist weniger dramatisch. „Zurzeit recherchieren wir im Umfeld der kleinen Patienten. Weitere Fälle sind nicht bekannt geworden“, berichtet Dr. Frank Renken, Leiter des Gesundheitsamtes.
„Wir haben Kinder- und Hausärzte im Kreis über die Entwicklung informiert“, erläutert Dr. Frank Renken. Er weist darauf hin, dass weiter eine allgemeine Empfehlung zur Grippeimpfung bestehe. Die betroffenen Patienten hätten leider über keinen Impfschutz verfügt. Dr. Renken: „Jeder sollte im Gespräch mit seinem Hausarzt abklären, ob eine Impfung für ihn persönlich noch angezeigt ist.“ Der aktuelle Grippe-Impfstoff sei so entwickelt worden, dass er neben dem Schutz vor anderen Influenza A- und B- Viren auch Schutz vor dem H1N1-Virus biete.
Die Virusgrippeerreger werden durch Husten und Niesen durch eine Tröpfcheninfektion und über die Hände von Mensch zu Mensch übertragen. Aus diesem Grund kann das Ansteckungsrisiko durch die Einhaltung einfacher grundlegender Hygienemaßnahmen reduziert werden: Beim Husten und Niesen grundsätzlich, aber besonders bei einem bestehenden Infekt, Mund und Nase mit einem Tuch abdecken bzw. in die Ellenbeuge husten oder niesen, immer den Kopf vom Gesprächspartner abwenden; Papiertaschentücher benutzen und diese nach einmaliger Benutzung entsorgen; peinlich auf Händehygiene achten (lieber einmal mehr die Hände waschen); zur Begrüßung Händeschütteln, Umarmungen und Begrüßungsküsse vermeiden.
Die typische Symptomatik einer Influenzavirus-Infektion ist gekennzeichnet durch einen plötzlichen Erkrankungsbeginn mit Fieber, trockenem Reizhusten sowie Muskel- und/oder Kopfschmerzen. Als weitere Symptome können allgemeine Schwäche, Schweißausbrüche und Halsschmerzen auftreten. Die Krankheitsdauer liegt in der Regel bei fünf bis sieben Tagen, kann jedoch insbesondere im Zusammenhang mit dem Auftreten von Komplikationen deutlich länger sein.