Aber: Stadt sucht geklaute Fragmente und hat Strafanzeige gestellt
Lippstadt – Die bei einem Unfall kürzlich massiv zerstörte Grabstätte der Familie Kisker auf dem Lippstädter Hauptfriedhof soll wieder aufgebaut werden. Ein Gutachter hat das Baudenkmal besichtigt und festgestellt, dass ein Wiederaufbau in weiten Teilen möglich ist. Einige Elemente müssen zu diesem Zweck restauriert werden.
„Andere müssen hingegen zunächst einmal wiedergefunden werden“, so Paul-Gerhard Sommer von der Bauverwaltung der Stadt Lippstadt. Denn drei Teile – zwei Kapitelle (Säulenabschlüssen) und eine Säulenbasis – sind nach Aussage des Fachdienstleiters geklaut worden. „Unfassbar“, findet Sommer diesen Umstand, der seitens der Verwaltung direkt eine Strafanzeige nach sich gezogen hat. Da die entwendeten Teile auch heute nur noch in Handarbeit rekonstruiert werden können, ist deren Wert entsprechend hoch. Für den Einzelnen ist der Wert dagegen eher gering. „Man darf sich also ernsthaft die Frage stellen, was der oder die Diebe damit anstellen wollen“, so Sommer.
Seinen Appell, die verschwundenen Teile zurückzubringen, richtet er daher nicht nur an sie, sondern auch an die restliche Lippstädter Bevölkerung. „Wir sind dankbar für jeden Hinweis auf den Verbleib der Fragmente, denn das Denkmal, das mit großem kunsthandwerklichen Anspruch gestaltet worden ist, ist insbesondere unter wissenschaftlichen, historischen und künstlerischen Gesichtspunkten von großem Interesse für Lippstadt.“ Für Hinweise, die zur Wiederbeschaffung der drei gestohlenen Teile führen, hat die Stadtverwaltung außerdem eine Belohnung von bis zu 1.000 Euro ausgelobt.
Entsprechende Hinweise nehmen die Bauverwaltung unter 02941/980-428 oder der Fachdienst Recht der Stadt Lippstadt unter 02941/980-509 entgegen.