HeideWind GmbH und Bürger.Solar.Werl feiern Bürgerwindprojekt
Interessierte Bürger aus Werl, Hilbeck, Budberg und Umgebung erwartet
Werl – Die HeideWind GmbH und die Bürger.Solar.Werl eG feiern am Freitag, 26. Juni, ab 16 Uhr die Eröffnung des Bürgerwindparks Hilbeck. Seit April liefern die drei hocheffizienten Windräder, rund 800 Meter westlich der Bauernschaft Westhilbeck, sauberen Strom aus der Natur. Nun sollen die Anlagen gemeinsam mit den rund 90 Mitgliedern der Energiegenossenschaft Bürger.Solar.Werl, den direkten Anwohnern des Windparks und allen interessierten Bürgern auch offiziell in Betrieb genommen werden. „Was hier Hand in Hand von den Werler Bürgern und Unternehmen geschaffen worden ist, ist mehr als ein positives Signal für die Förderung von regenerativer Energie“, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer und Aufsichtsratsvorsitzender der Bürger.Solar.Werl eG Jörg Karlikowski. „Es zeigt, dass die Menschen in Werl ihre Stadt aktiv mitgestalten können und wollen. Darauf dürfen wir alle stolz sein.“
Zahlreiche regionale Unternehmen waren am Bau des Windparks Hilbeck beteiligt. Der elektrische Anschluss der Windräder wurde durch die Stadtwerke Werl GmbH termingerecht zur Verfügung gestellt, so dass dieses Projekt erfolgreich umgesetzt werden konnte. Als Planungsbüro aus Münster hat die BBWind GmbH das vorbildliche Projekt begleitet, die Erdarbeiten wurden vom Holtumer Tiefbauer Drees durchgeführt und die Finanzierung lief über die Volksbank Hellweg. Als treibende Kraft standen aber vor allem Werler Bürger hinter dem Bau der Windräder. Zahlreiche Anwohner, die im unmittelbaren Umkreis der Windvorrangzone in Hilbeck wohnen, wollten an dem Umweltprojekt vor ihrer Haustür teilhaben. Darum beteiligten sie sich im Februar 2015 über den Beitritt zur Genossenschaft Bürger.Solar.Werl an den Baukosten des Windparks. „Das finanzielle Interesse war enorm“, sagt Thomas Eckey, HeideWind-Geschäftsführer und Mitinitiator des Projekts. „Das sich Bürger am Betrieb einer Windkraftanlage beteiligen, ist sicherlich nicht ganz typisch, aber die Werler sehen das große Potential der erneuerbaren Energien. Außerdem ist so eine Anlage für den Privatmann auch eine interessante Geldanlage.“
Mit einer Nabenhöhe von fast 140 Metern hat jedes der drei hochmodernen Senvion-Windräder eine Leistung von drei Megawatt, sodass sie gemeinsam 23 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr produzieren. Das entspricht ungefähr dem Verbrauch von 6.000 Durchschnittshaushalten. Der produzierte Grünstrom wird von den Stadtwerken Werl im Umspannwerk an der Runtestraße in das öffentliche Stromnetz eingespeist. „Allein im Mai haben die Anlagen über 1,5 Millionen Kilowattstunden Strom produziert“, sagt Jörg Karlikowski. „Langfristig werden rund 14 Prozent des gesamten Strombedarfs in Werl durch diese Anlagen in das Stromnetz eingespeist.“
Möglich macht’s die hochmoderne Technik. In den Jahren 1993 bis 1995 hat die Gegenwind GbR gemeinsam mit der Seitenwind GbR in Brünningsen bereits einen Bürgerwindpark gebaut. „Die drei Windräder waren damals technisch auf dem neusten Stand, aber in 20 Jahren tut sich natürlich einiges“, sagt Eckey. Heute wären fast 100 der alten Anlagen notwendig, um die gleiche Strommenge zu erzeugen, die nun von den drei neuen Windrädern in Westhilbeck produziert wird. „Dafür konnten wir bei der Realisierung des neuen Windparks aber auf unsere Erfahrungen von damals zurückgreifen.“
Aus diesem Grund ist sich Eckey bewusst, wie wichtig es war, auch kritische Stimmen aus der Region frühzeitig zu berücksichtigen. „Der Bau eines Windkraftrades ist immer ein Eingriff in das Landschaftsbild und der Geräuschpegel ist etwas, was die unmittelbare Nachbarschaft beschäftigt“, sagt der Projektinitiator. Darum achte man auch darauf, dass alle gesetzlichen Grenzwerte eingehalten werden. „Ich wohne selbst keine 700 Meter weit vom neuen Windpark entfernt und wenn der Wind ungünstig steht, können wir Westhilbecker gelegentlich die Geräusche der Flügel hören.“ Bei der Feier zur Inbetriebnahme hofft Eckey nun, dass möglichst viele Einwohner aus Hilbeck und den umliegenden Orten Budberg, Osterflierich, Steinen oder Hemmerde vorbeikommen, um sich den neuen Bürgerwindpark in Hilbeck anzusehen. „An der Nordseeküste gehört grüne Energie durch Windkraftanlagen schon lange zum Landschaftsbild. Jetzt tragen auch wir einen aktiven Teil zur Energiewende bei.“