Tag der Zahngesundheit 2015: Karies bei Kindern im Kreis weiter rückläufig
Kreis Soest – Der bundesweite Tag der Zahngesundheit wird am Freitag, 25. September 2015, unter dem Motto „Gesund beginnt im Mund – 25 Jahre Tag der Zahngesundheit“ begangen. „Die Zahnmedizin hat sich in den vergangenen Jahren enorm verändert. Aus der kurativen ist die präventionsorientierte Zahnheilkunde geworden. Diese Tatsache prägt auch die zahnmedizinische Gesundheitsförderung“, ordnet Zahnärztin Beata Maria Kusch vom Gesundheitsamt des Kreises Soest das Jubiläum des Tags der Zahngesundheit ein.
Das Kreis-Gesundheitsamt tut alles, um in diesem Sinne seinen Vorsorgebeitrag zu leisten. „Wer gesunde Zähne haben möchte, der muss früh mit der Pflege anfangen“, lautet die Devise und die Botschaft, die vor Ort verbreitet wird. Im Schuljahr 2014/2015 untersuchte der Zahnärztliche Dienst des Kreises immerhin 8.173 von 9.934 gemeldeten Kindergarten-Kindern. In den Grundschulen war das Ergebnis ebenfalls bemerkenswert, dort wurden 8.973 von 10.937 Kindern untersucht. Der Arbeitskreis Zahngesundheit, zu dem auch der Zahnärztliche Dienst gehört, setzte sein Konzept „Gesund im Mund“ in 365 Klassen von 513 um (71,2 Prozent) um. Insgesamt wurden 161 Kindergärten und 32 Grundschulen im Schuljahr 2014/2015 betreut.
„Im Gegensatz zu früheren Jahren weist nur noch ein geringer Teil der Kinder einen frühkindlichen Karies, auch Nuckelflaschenkaries genannt, auf. Das ist eine tolle Entwicklung“, zieht Beata Maria Kusch als Zahnprophylaxe-Expertin des Kreises Soest Bilanz. Nuckelflaschenkaries tritt auf, wenn Kinder häufig süße oder säurehaltige Getränke zu sich nehmen, welche die Zähne schädigen. „Besonders problematisch ist das während der Nacht oder in Ruhephasen, weil dann der schützende Speichelfluss stark vermindert wird“, erklärt die Zahnärztin.
In den Kindergärten frage sie die Kinder immer, was sie abends nach dem Zähneputzen im Bett trinken. „Vor kurzem haben wir als Antwort häufig Cola, Saft oder Limonade bekommen. Fragen wir heute die Kinder, hören wir überwiegend: Natürlich Wasser! Das zeigt uns, dass unsere Konzepte und unsere Besuche etwas bei den Kindern bewirken“, freut sich Kusch. Die Zahlen bestätigen das: Im Schuljahr 2011/2012 wiesen 18,37 Prozent der untersuchten Kinder einen Behandlungsbedarf aufgrund von Karies auf, 2013/2014 waren es 13,66 Prozent und 2014/15 nur noch 12,36 Prozent.
Neben den zahnärztlichen Untersuchungen in Grundschulen und Kindertageseinrichtungen besuchen die Zahnärztinnen, Zahnärzte und Prophylaxefachkräfte des Arbeitskreises Zahngesundheit die Einrichtungen und vermitteln den Kindern Putztechniken sowie Ernährungsgrundlagen. „Ziel unserer Arbeit ist es, den Kindern dabei zu helfen, eine positive Haltung gegenüber den Themen Zahn- und Mundgesundheit zu bekommen“, betont Kusch.
Hinzu kommen Aktionstage, wie sie im September in der St. Marien-Grundschule in Geseke angeboten wurden. Der Arbeitskreis Zahngesundheit hatte wieder den Kariestunnel „im Gepäck“. Beim Gang durch den Tunnel können die Kinder mit Hilfe einer fluoreszierenden Flüssigkeit sehen, an welchen Stellen die Zahnbürste beim Putzen nicht hingekommen ist.