Konferenz Alter und Pflege verleiht zum zehnten Mal „Pflegestern“-Auszeichnung
Kreis Soest – Für ihr großes soziales und emotionales Engagement sind am Mittwoch, 6. Mai 2015, zehn pflegende Angehörige aus Anröchte, Lippetal, Lippstadt, Soest und Werl von der Konferenz Alter und Pflege des Kreises Soest mit dem „Pflegestern“ geehrt worden. Die Vizelandrätin Irmgard Soldat sprach die öffentliche Anerkennung während einer Feierstunde im Kreishaus-Foyer zusammen mit Landrätin Eva Irrgang in Gegenwart von Bürgermeistern oder Vertretern der jeweiligen Heimatorte aus.
Mit dem zum zehnten Mal vergebenen „Pflegestern“ ausgezeichnet wurden Irmgard Rinsche (Anröchte), Birgit Bergt (Lippetal), Bruno Maduch (Lippetal), Susanne Müller (Lippetal), Irina Seibel (Lippetal), Maria Anna Hay (Lippstadt), Santina Conte (Soest), Diana Hoffmann (Soest) und Maria Theresia Rammelmann (Werl). Lydia Lange aus Werl war verhindert. Ihre Ehrung erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt.
Vizelandrätin Irmgard Soldat würdigte die Verdienste der Geehrten. Viele Jahre lang pflegte Irmgard Rinsche (85) aus Anröchte ihren Ehemann Hubert Rinsche, der am 15. Januar dieses Jahres verstarb. Birgit Bergt aus Lippetal kümmert sich seit 20 Jahren intensiv um ihren geistig und körperlich schwerstbehinderten Sohn Matthias. Unterstützung erhält sie dabei von ihrem Ehemann Hellmut Bergt und ihrem älteren Sohn Alexander. Seit sieben Jahren versorgt Bruno Maduch (78) aus Lippetal seine an Alzheimer-Demenz erkrankte Ehefrau Brigitte, die zudem körperlich beeinträchtigt ist. Susanne Müller aus Lippetal betreut seit dem letzten Jahr ihren 90-jährigen Schwiegervater Herbert Müller, der an Alzheimer erkrankt ist. Von seiner Geburt an versorgt Irina Seibel aus Lippetal ihren Sohn Andreas, der schwer pflegebedürftig ist.
Maria Anna Hay (89) aus Lippstadt betreut seit über 30 Jahren ihren schwer pflegebedürftigen Bruder Hermann Redder. Sie selbst ist, wie einige der anderen Geehrten, körperlich beeinträchtigt und bringt dennoch die Kraft auf, ihren Bruder rund um die Uhr zu betreuen. Seit 34 Jahren versorgt und betreut Santina Conte ihren geistig behinderten und spastisch gelähmten Sohn Massimo. Diana Hoffmann aus Soest pflegt sei April 2013 ihren Ehemann Uwe Hoffmann, der halbseitig gelähmt ist. Sie übernimmt die komplette Versorgung ihres Mannes und wird dabei von ihrem Sohn Tim unterstützt. Lydia Lange aus Werl, die an der Verleihung leider nicht teilnehmen konnte, pflegt seit fünf Jahren ihren sehr stark an Demenz erkrankten Ehemann Karl-Heinz Lange. Ebenfalls seit fünf Jahren pflegt Maria Theresia Rammelmann aus Werl ihren Ehemann Werner Rammelmann. Der heute 63-Jährige erlitt einen Schlaganfall und wurde daraufhin pflegebedürftig.
Auch Landrätin Eva Irrgang stellte die Leistung der pflegenden Angehörigen heraus. Die Familie erweise sich nach wie vor in Deutschland als tragende Säule der häuslichen Pflege. Aber auch Freunde und Bekannte leisteten die Pflege, oftmals ohne professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dieses Engagement sei sowohl für Pflegebedürftige als auch für die Gesellschaft unverzichtbar. Sie wies in diesem Zusammenhang auf die erweiterte Pflegeberatung im Kreisgebiet hin. Sie soll nach dem Grundsatz „ambulant vor stationär“ möglichst vielen pflegebedürftigen Menschen möglichst lange ein selbstbestimmtes Leben in vertrauter Umgebung ermöglichen.