Lennestadt – Am Samstag (15.02.2020) ist es bei einer 90-Jährigen aus Elspe zu einem versuchten Wucher gekommen: Sie wollte gemeinsam mit ihrer Tochter die Wohnung betreten, aber die Tür ließ sich nicht mehr öffnen. Daraufhin recherchierten sie im Internet nach einem Schlüsseldienst und riefen eine Handynummer eines Anbieters aus dem Internet an. Aufgrund des Namens nahmen sie an, dass dieser aus Altenhundem kam. Allerdings bemerkten sie, dass sie zu einem Schlüsseldienst in Hagen weitergeleitet wurden. Telefonisch erklärte ein Mitarbeiter, dass er in rund eineinhalb Stunden vor Ort wäre und sich die Kosten auf rund 200 bis 300 Euro belaufen würden. Als der Schlüsseldienst dann tatsächlich den Schließzylinder getauscht hatte, gegen einen offensichtlich bereits Genutzten, präsentierte der Mitarbeiter eine Rechnung in Höhe von 637,48 Euro. Zunächst beabsichtigte die Tochter auch das Geld von der Bank zu holen, doch als der Mitarbeiter ihr folgen wollte, um direkt den Rechnungsbetrag mitzunehmen, rief sie die Polizei an. Die Rechnung wurde nicht bezahlt und von der Polizei sichergestellt. Der Beschuldigte ist bereits wegen Wucher bekannt. Er gab an, eine korrekte Rechnung ausgestellt zu haben. Die weiteren Ermittlungen dauern an.
In diesem Fall reagierten die Betroffenen vorbildlich: Ihnen kam die Situation komisch vor und sie riefen die „110“. Damit Verbraucher unseriöse Handwerker-Notdienste erkennen können, hat die Polizei in Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale NRW Verhaltenshinweise erarbeitet:
- Vergleichen Sie die Preise
- Vereinbaren Sie einen Festpreis
- Schildern Sie dem Schlüsseldienst genau, was passiert ist
- Definieren Sie, was genau gemacht werden soll
- Achten Sie auf Zuschläge
- Zahlen Sie nur, was Sie vereinbart haben
- Lassen Sie sich nicht nötigen
Weitere Tipps zum Umgang mit Handwerker-Notdiensten erhalten Interessierte auf der Internetseite der Polizei oder der Verbraucherzentrale NRW.
Quelle: Kreispolizeibehörde Olpe