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Lüdenscheid nach ADFC-Test Fahrrad-unfreundlichste Stadt

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Lüdenscheid – Beim „Fahrradklima-Test“ des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) hat die Stadt Lüdenscheid die bundesweit schlechteste Note erhalten. Der Fachdienst Verkehrsplanung und –lenkung verweist zusammen mit Bürgermeister Sebastian Wagemeyer auf bereits erfolgte und geplante Maßnahmen, mit denen die Situation für Radfahrer verbessert werden soll.

Enge Straßen, zu wenig Radwege und daraus resultierend viel Stress und jede Menge Gefahrensituationen für Fahrradfahrer. Diese Einschätzung führt in der ADFC-Umfrage 2020 für Lüdenscheid zur Gesamtnote 5,0. Das bedeutet im Vergleich zum Vorjahr eine Verschlechterung um 0,3 Punkte. Damit belegt Lüdenscheid nicht nur im Städte-Ranking „50.000 bis 100.000 Einwohner“ erneut den letzten von 110 Plätzen, sondern auch bundesweit. Nach Angaben des ADFC haben im vergangenen Jahr 230.000 Bürgerinnen und Bürger insgesamt 1024 Kommunen nach ihrer Fahrradfreundlichkeit bewertet.

„Wir werden in den kommenden Jahren daran arbeiten, dass wir nicht mehr Schlusslicht sind“, kündigt Sebastian Wagemeyer an. Der Bürgermeister verweist unter anderem auf das Projekt „Global Nachhaltige Kommune“, bei dem das Thema Mobilität ein wichtiger Baustein für die Zukunftsgestaltung in Lüdenscheid ist. Bis zum Jahr 2030 sollen Radfahrer zehn Prozent des Gesamtverkehrs im Stadtgebiet ausmachen und die Innenstadt zudem autofrei werden. Der Ausbau des Radverkehrsnetzes – auch interkommunal – ist in dem Nachhaltigkeitskonzept ebenfalls vorgesehen.

Bereits in diesem Jahr sollen an den Bahnhöfen in Lüdenscheid und Brügge witterungsgeschützte Stellplätze für Fahrräder sowie „Bike and Ride“-Boxen mit Lademöglichkeiten für E-Bikes entstehen. Am Sauerfeld sollen Fahrräder künftig ebenfalls geschützt vor Wind und Wetter abgestellt werden können. Darauf weist Nina Schulte-Niggemann vom Fachdienst Verkehrsplanung und –lenkung hin. Außerdem werde geprüft, ob mehr Einbahnstraßen als bislang für Radfahrer auch in Gegenrichtung freigegeben werden. Aktuell ist das nur auf der Franken- und der Winkhauser Straße erlaubt.

Dass sich die Stadt Lüdenscheid beim Fahrradklima-Test verschlechtert hat, will Niggemann-Schulte „zum Anlass nehmen, noch mehr an dem Thema dranzubleiben“. Zumal die Kommune bereits diverse Verbesserungen vorweisen könne. Ein Beispiel dafür: der zusammen mit dem Arbeitskreis Nahmobilität ausgearbeitete „RadStadtplan“. Darin sind Routen speziell für Radfahrer ausgewiesen, die unter anderem auf Verkehrsbelastungen und Steigungen hinweisen. Zudem seien Beschilderungen optimiert und Umlaufsperren abgebaut worden, um Radfahrern freie Fahrt zu ermöglichen.

Generell sei es angesichts der Infrastruktur nicht einfach, Lüdenscheid zu einer fahrradfreundlichen Stadt zu machen, betont Christian Hayer. Der Leiter des Fachdienstes Verkehrsplanung und –lenkung verweist unter anderem auf die vielen engen Straßenräume in Lüdenscheid. „Das macht es sehr schwierig, sichere Lösungen für den Radverkehr zu finden. Die Bereitstellung der erforderlichen Flächen für den Radverkehr bedeutet dabei immer, dass andere Verkehrsträger, also zum Beispiel Autos oder Busse, Flächen abgeben müssen“, erklärt Hayer.

Insbesondere für Hauptverkehrsstraßen bedeute das eine „sehr komplexe Aufgabe“ in den nächsten Jahren – und das nicht nur in planerischer Hinsicht. Für Hayer braucht es auch ein gesamtgesellschaftliches „Umdenken und eine Veränderung im Mobilitätsverhalten“, denn: „Ansonsten wird die Verkehrswende nicht gelingen.“

Der „Fahrradklima-Test 2020“ des ADFC stellt deutschen Kommunen übrigens generell kein gutes Zeugnis aus. Aus den Umfragewerten ergab sich eine bundesweite Durchschnittsnote von 3,9 für die Fahrradfreundlichkeit – dieselbe Bewertung wie im Vorjahr.

Quelle: Stadt Lüdenscheid

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