Iserlohn – Immer wieder tauchen für Rollstuhlfahrer und Menschen mit Gehwagen Probleme auf, wenn sie an parkenden Autos vorbeifahren müssen, die auf dem Gehweg parken und die Verkehrsteilnehmer die Markierungen der Parkflächen nicht einhalten.
„Parke nicht auf unseren Wegen“ lautete daher der Appell der Initiatoren einer Aktion, zu der am Montag, 24. Februar, ein Pressegespräch im Iserlohner Rathaus stattfand.
Mit Hilfe von roten und gelben Flyern, die vom Karikatur-Zeichner Phil Hubbe gestaltet wurden, sollen die „Falschparker“ darauf hingewiesen werden, dass Rollstuhlfahrer, Gehbehinderte mit Rollator und auch Eltern mit Kinderwagen auf „freie Durchfahrt“ auf dem Gehweg angewiesen sind. Der rote Flyer trägt daher die Überschrift „Engpass…“ und zeigt auf humorvolle Weise einen Rollstuhlfahrer, der auf dem Gehweg zwischen einem Auto und einer Mauer eingequetscht ist und den besagten „Engpass“ am eigenen Leib erfährt.
Ein weiteres Problem entsteht für die Betroffenen, wenn Autos auf den ohnehin schon wenigen Behindertenparkplätzen parken. Diese sind etwas breiter als gewöhnliche Parkplätze, damit zum Beispiel ein Rollstuhlfahrer überhaupt aus seinem Auto aussteigen kann. Der gelbe Flyer mit der Überschrift „Erwischt!“ karikiert einen freudestrahlenden Autofahrer, der vor lauter Glück über den vermeintlich perfekten Parkplatz seinen Autoschlüssel in die Luft wirft. Das Schild, das diesen Parkplatz als einen Behindertenparkplatz ausweist und den verwunderten Rollstuhlfahrer mit seiner Begleiterin, bemerkt er offensichtlich nicht.
In diesem Zusammenhang wies Reinhold Werner vom Bereich Soziales der Stadt Iserlohn darauf hin, dass die Nutzung eines Behindertenparkplatzes klaren Richtlinien unterliegt. Unerlaubtes Parken ist eine Ordnungswidrigkeit und kann mit einem Bußgeld bis zu 35 Euro geahndet werden. Mit ihrer Aktion möchten die Initiatoren freundlich auf das Problem hinweisen und für mehr Rücksicht werben.
Den Beirat für Menschen mit Behinderung und den Seniorenbeirat verbindet hierbei ein gleiches Anliegen. Die Anfänge dieser ursprünglich vom Land NRW initiierten Aktion, liegen bereits zehn Jahre zurück. Im Rahmen des Gemeinschaftsprojektes des Beirats für Menschen mit Behinderung, des Seniorenbeirats und der Stadt Iserlohn wird die Aktion nun fortgeführt. Das Verteilen der Flyer in der Iserlohner Innenstadt soll durch einen beschränkten Personenkreis aus Vertretern der Arbeitsgemeinschaft erfolgen.
Während des Pressegesprächs betonten Peter Martin vom Beirat für Menschen mit Behinderung und Frank Finkeldei von der Stadt Iserlohn mehrfach, dass es bei dieser Aktion nicht darum gehe, den Autofahrerinnen und Autofahrern mit erhobenem Zeigefinger zu begegnen. „Die Flyer sollen nicht negativ sein und den ‚Falschparkern‘ keinerlei böse Absichten unterstellen.“