Märkischer Kreis (pmk) – Hochwasser an der Lenne. Nach wochenlangen Regenfällen sind die Pegel von Ruhr, Lenne, Volme und deren Nebenflüssen massiv angestiegen. Die Talsperren laufen über, die Menschen an der Lenneschiene erleben ein Jahrhunderthochwasser. Landrat Thomas Gemke löste den Katastrophenalarm aus.
Das war die Ausgangslage für die jüngste Übung des Krisenstabs und der Einsatzleitung des Kreises am Samstag, 05. April, im Katrastrophenschutz- und Lagezentrum des Lüdenscheider Kreishauses. Dazu waren 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus verschiedenen Fachdiensten der Kreisverwaltung sowie von Feuerwehr, THW, DRK und Bundeswehr zusammengekommen. Die Kommunikationswege zwischen den Hilfsorganisationen, dem Krisenstab, den örtlichen Stäben sowie zu den übergeordneten Behörden zu testen und Verfahrensabläufe zwischen den Krisenstabs-Organisationen wurden überprüft, um gegebenenfalls Mängel für die Zukunft ausschalten zu können.
Laut Szenario waren die Städte Plettenberg und Werdohl sowie vor allem Nachrodt-Wiblingwerde und Altena von den Wassermassen der Lenne am stärksten betroffen. Auf der Bundesstraße 236 ging nichts mehr, Unternehmen mussten vorgewarnt werden. Ein Bürgertelefon wurde eingerichtet, die Presse- und Medienarbeit musste koordiniert werden. Als besondere Aufgabe war die Evakuierung von 850 Personen in Altena aus dem Bereich Markaner, Lennestraße und Kirchstraße logistisch zu organisieren. Darunter waren laut Übungsszenario auch pflegebedürftige Bewohner der Senioreneinrichtungen Ellen-Scheuner-Haus sowie der Villa Borbet. Die Altenaer wurden in die Schützenhalle nach Altena-Dahle evakuiert, dort galt es die Unterbringung und Versorgung der 850 Menschen zu organisieren und sicherzustellen.
Der Krisenstab plante den Einsatz von 1.355 Einsatzkräften – davon 1.085 von der Feuerwehr, 144 vom Technischen Hilfswerk und 126 von den Sanitätsdiensten. Nach der Übung am Samstagnachmittag war die Welt an der Lenne zwischen Nachrodt-Wiblingwerde und Plettenberg dann wieder in Ordnung.