Märkischer Kreis (pmk) – Sie bereiten sich auf etwas vor, das hoffentlich niemals eintritt – auf eine Katastrophe im Märkischen Kreis. Mitglieder des Krisenstabes waren zu einer Fortbildung in der „Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz“ in Bad Neuenahr-Ahrweiler.
Was passiert, wenn was passiert? Und vor allem, wer macht was? Fragen, die im Fall eines sogenannten Großschadensereignisses, einer Katastrophe, sehr wichtig sind. Zwölf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreisverwaltung und jeweils einer des Energieversorgers Enervie, der Polizei und der Bundeswehr sind da jetzt schlauer. Sie nahmen an einer Fortbildung in der „Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz“ in Bad Neuenahr-Ahrweiler teil. Denn sie alle sind Mitglieder des Krisenstabes bei der Kreisverwaltung des Märkischen Kreises.
Laut „Gesetz über den Feuerschutz und die Hilfeleistung NRW“ (FSHG) leiten und koordinieren die Kreise und kreisfreien Städte die erforderlichen Einsätze im Katastrophenfall. Dies geschieht beim Märkischen Kreis durch den Krisenstab. Obwohl es bisher glücklicherweise noch kein Großschadensereignis gab, üben die Mitglieder des Krisenstabes regelmäßig im Katastrophenschutz- und Lagezentrum des Lüdenscheider Kreishauses. Ob Hochwasser, Schneechaos, Terroranschlag, Unfälle mit Gefahrguttransportern oder Bahnunglück – die Szenarien sind dabei verschieden. Beispielsweise übte der Krisenstab des Märkischen Kreises vor einigen Jahren als erster in ganz NRW eine sogenannte Pandemielage.
Um den Dreischicht-Betrieb auch personell zu sichern, stellen sich Kreisbedienstete neben ihren eigentlichen beruflichen Aufgaben für die Krisenstabs-Arbeit zur Verfügung. Und dafür müssen sie geschult werden. Das geschieht unter anderem in Bad Neuenahr-Ahrweiler.
Auf dem Ausbildungsplan standen dieses Mal unter anderem: Aufbau des Krisenmanagements, Optimierung von Entscheidungsprozessen bei der Krisenbewältigung anhand eines Beispiels aus dem Märkischen Kreis. Die Seminarteilnehmer mussten beispielsweise einen Evakuierungsplan nach einem Unfall mit einem Gefahrguttransporter erstellen. Auf die Wichtigkeit aller Aufgabenbereiche, insbesondere auch der Bürgerinformation und Medienarbeit, wurde ausdrücklich hingewiesen. Eine gute Zusammenarbeit zwischen Krisenstab, Einsatzleitung vor Ort, den Hilfsorganisationen und Rettungskräften ist im Großschadensfall unerlässlich.
„Eine gute Erfahrung“, waren sich alle Beteiligten nach der Fortbildung einig. Sie diente der Optimierung des Krisenmanagements beim Kreis, obwohl der bereits gut aufgestellt und vorbereitet ist auf eine Katastrophe, die hoffentlich niemals eintritt.
Nach so viel Theorie freuten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch über etwas Abwechslung. Dazu gehörte auch ein Besuch im ehemaligen Regierungsbunker, der heute als Dokumentationsstätte für Interessierte geöffnet ist.