Märkischer Kreis (pmk) – Es war die insgesamt 202. Kreistagssitzung nach der kommunalen Neuordnung 1975 und die 21. in der auslaufenden Wahlperiode. Es wurde noch einmal leidenschaftlich debattiert.
Es war die letzte Sitzung des Kreistages in der laufenden Wahlperiode. Bei der Kommunalwahl am 25. Mai wird das Gremium neu gewählt. Und es sollte zum Abschluss noch einmal emotional werden. Ganz oben auf der Tagesordnung stand nämlich der Beschluss zur Zusammenlegung aller Bildungsgänge des Eugen-Schmalenbach-Berufskollegs des Märkischen Kreises am Standort Halver und damit das endgültige Aus für die Dependance in Altena zum Ende des Schuljahres 2016/2017 am 31. Juli 2017.
Knapp 50 Schülerinnen und Schüler, Lehrer und Eltern hatten sich auf den Weg ins Lüdenscheider Kreishaus gemacht, um ihren Unmut über die beabsichtigte Schließung zu dokumentieren. Gelegenheit dazu bekamen sie unter dem Tagesordnungspunkt „Anfragen von Einwohnern“. Die Fragesteller nutzten die gut 50 Minuten, um ihre Positionen deutlich zu machen und die Entscheidung kritisch zu hinterfragen. Dabei ging es vor allem um die deutlich länger wendenden Schulwege, schlechte Busverbindungen, berufliche Chancen, die finanziellen Einsparungen, den befürchteten Platzmangel für alle Schülerinnen und Schüler in Halver und die Auswirkungen für die heimischen Unternehmen.
Bei den kleineren Kreistagsfraktionen, die sich zeitig gegen die Schließung des Standortes Altena positioniert hatten, fanden die Wortbeiträge viel Zustimmung. Die beiden großen Fraktionen von CDU und SPD blieben dabei bei ihrer Meinung. „Selten ist ein Thema im Märkischen kreis in den letzten Jahren so intensiv beraten worden“, stellte Landrat Thomas Gemke fest. Eine Entscheidung musste letztlich die von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen beantragte namentliche Abstimmung bringen. 42 Kreistagsabgeordnete votierten für die Schließung der Dependance des Eugen-Schmalenbach-Berufskollegs in Altena, 17 sprachen sich dagegen aus.
Viel harmonischer dagegen, weil zumeist einstimmig, wurden dann die restlichen Tagesordnungspunkte abgearbeitet. Das galt für die Neuordnung der Naturparkarbeit in Südwestfalen mit der Gründung des neuen Naturparks „Sauerland-Rothaargebirge“ ebenso wie etwa für den neuen Gesellschaftsvertrag im Zuge der Beendigung der REGIONALE 2013.