Der Brauch, für Neugeborene oder Kleinkinder einen Baum zu pflanzen, ist Jahrhunderte alt. Der Baum soll ein lebenslanger Begleiter sein, der symbolisch für Stärke, Gesundheit und Schutz steht.
Um diesen Brauch in Anspruch zu nehmen, können Neuenrader Väter und Mütter die Möglichkeit nutzen, eine persönliche Beziehung ihrer Nachkomme mit der ewigen Geschichte zu dokumentieren. Es macht stolz, einen eigenen Baum zu besitzen und genau dieser Baum wird es sein- selbst in zwanzig, vierzig oder gar 60 Jahren- immer noch das schönste Ziel vieler Spaziergänge sein.
Auf dem Neuenrader Kohlberg. In über 500 m NN, ist so ein Babywald schon vor einigen Jahren angelegt worden und hat eine alte Neuenrader Tradition wieder aufleben lassen. Schon vor über 50 Jahren hat der Verfasser, ganz in der Nähe des heutigen Babywaldes, seinen Baum gepflanzt. Damals übernahm man das Pflanzen eines Bäumleins in den ersten Schuljahren selber und führte dieses im Beisein der ganzen Schulklasse durch. Eine Glasflasche mit den Daten der Kinder wurde in die Pflanzgrube eingelegt.
Die Attraktion des neu angelegten Babywaldes ist zweifellos der „Neuenrader Schnullerbaum“! Der Schnullerbaum soll die sonst eher problematische Trennung von dem Schnuller mit einem positiven Erlebnis verbinden, da es den Schnullerbaum jederzeit besuchen kann. Gleichzeitig wird der Nachwuchs auf diese Weise an die Natur herangeführt. Der verzicht auf den geliebten Schnuller fällt bestimmt auch leichter, wenn das Kind sieht, dass andere Kinder ihren Schnuller auch abgegeben haben.
Begleitet von Eltern, Großeltern, Onkel und Tante kann sich das Kind selber aussuchen, an welchem Ast es den geliebten Schnuller aufhängt.
Fotos: Hans Cramer