Plettenberg – In den frühen Morgenstunden des heutigen Donnerstages wurden die Bewohner eines Hauses in der Mittelstraße in Eiringhausen durch einen lauten Knall geweckt. Ein kapitaler Baum mit einem geschätzten Stammdurchmesser von ca. 70 cm. und einer Höhe von ungefähr 15 Metern war mitsamt ausgerissenem Wurzelteller in ein Wohnhaus gestürzt. Dabei durchschlugen Äste des Baumes im Obergeschoss ein Fenster mitsamt Rahmen und heruntergezogener Jalousie. Der Baum blieb in Schräglage auf dem Hausdach liegen. Glücklicherweise befanden sich die Bewohner zum Zeitpunkt des Umsturzes im rückwärtigen Teil des Gebäudes, weshalb niemand verletzt wurde. Die Hausbewohner verständigten gegen 00:50 Uhr die Feuerwehrleitstelle, welche ungehend die hauptberuflichen Kräfte der Feuer- und Rettungswache in Plettenberg alarmierten. Als diese kurze Zeit später mit einem Hilfeleistungslöschfahrzeug und der Drehleiter vor Ort eintrafen, galt es zunächst sich einen Überblick über den Schadensumfang zu verschaffen. Hierzu musste die Einsatzstelle zunächst einmal großzügig mittels Scheinwerfern der Feuerwehr ausgeleuchtet werden. Das Walmdach des Hauses war laut Aussage des Besitzers von innen nicht zugänglich und außer der zerstörten Fensterscheibe waren zunächst keine weiteren Schäden von Innen sichtbar. Mit Hilfe der in Stellung gebrachten Drehleiter verschafften sich die Feuerwehrkräfte einen Überblick von oben. Erst hierbei war erkennbar, dass Teile der Bedachung schwer beschädigt waren.
Die schweren Äste des Baumes hatten Teile der Dachhaut durchbohrt. Sorge bereitete den Einsatzkräften der immer wieder teils stark einsetzende Regen, denn das Abdecken der geöffneten Dachhaut mittels einer Plane oder ähnlichem war auf Grund des Astwerkes der Baumkrone nicht realisierbar. Man entschied gemeinsam mit dem Besitzer des Hauses Fachkräfte zur Einschätzung und Beseitigung der Schadens zu Rate zu ziehen. Ein heimischer Dachdecker und ein Garten- und Landschaftsbauer, welcher auch Risikofällungen vornimmt, wurden zur Einsatzstelle geordert. Beide bestätigten der Feuerwehr, dass ein Abdecken, bzw. eine Reparatur der zerstörten Dachkonstruktion nur durch Entfernung des Baumes vom Dach möglich sei. Dieses sei allerdings nur bei Tageslicht und mit Hilfe eines Mobilkranes durchführbar, denn die Gefahr im Dunkeln ein solches Vorhaben durchzuführen und dass sich bei dieser Arbeit jemand verletzen könnte, seien als höherwertiger Einzustufen als ein weiterer Gebäudeschaden durch den Einbruch von Wasser durch die geöffnete Dachhaut. Direkt bei Tageseinbruch, vermutlich gegen 08:00 Uhr werden ein Kranunternehmen, sowie Dachdecker und der Risikofäller das weitere Vorgehen erneut besprechen und die Maßnahmen zur Schadensbeseitigung im Anschluss durchführen. Kurz nach 03:00 Uhr rückte die Feuerwehr wieder ein.
Ob ein Zusammenhang mit der Sturmlage „Niklas“ der letzten Tage bestand, konnten in der Dunkelheit weder Baumfäller noch Feuerwehr einschätzen. Zur Schadenshöhe kann der Dachdecker erst eine Aussage treffen, sobald der Baum vom Dach beseitigt ist.