Stadt Hemer
Pro Buch fördert bundesweite Kampagne „Das Jugendamt. Unterstützung, die ankommt“ mit einer 500-Euro-Spende – Dutzende Werke für alle Altersklassen in der Stadtbücherei ausgelegt
Was kommt auf uns zu, wenn wir uns entscheiden, Pflegeeltern zu werden? Wer kann uns Tipps bei der Erziehung geben? Welche wichtigen Kleinigkeiten müssen berücksichtigt werden? Erste Antworten auf diese und viele andere Fragen können seit gestern (16. Mai) im Bücherschrank der Stadtbücherei gefunden werden. Dank einer Spende des Fördervereins Pro Buch konnte dieser mit umfangreicher Lektüre zum Thema „Pflegekinderdienst“ ausgestattet werden. Die Aktion gehört zur bundesweiten Kampagne „Das Jugendamt. Unterstützung, die ankommt“.
500 Euro hat Pro Buch für das elementare Thema bereit gestellt. Finanzielle Mittel, über die sich nicht nur die Stadtbücherei, sondern auch das Jugendamt freut. Peter Brühmann, stellvertretender Jugendamtsleiter, will im Rahmen der Kampagne „Das Jugendamt. Unterstützung, die ankommt“ Schwerpunkte setzen: „Die Aktion gibt es seit vielen Jahren und soll eigentlich das gesamte Jugendamt beleuchten. Die Interessenslage der Jugendämter wird konkret abgefragt, um ein Thema in den Mittelpunkt zu stellen.“ So auch in Hemer, wo das Thema „Pflegekinderdienst“ sehr gerne aufgegriffen wird.
Mit dem Begriff „Pflegekinderdienst“ können viele Menschen leider nur wenig verbinden. Dabei ist er alles andere als ein Tabu-Thema, sondern vielmehr eine elementare Aufgabe eines jeden Jugendamtes. Auch in Hemer. Aus diesem Grund verschafft die Stadt Hemer im Rahmen der bundesweiten Kampagne „Das Jugendamt. Unterstützung, die ankommt“ jeder Bürgerin bzw. jedem Bürger einen Zugang zu diesem wichtigen Thema. Denn auch in Hemer wird das diesjährige Motto gelebt: „Das sind uns die Kinder wert!“
Der Pflegekinderdienst des Jugendamtes findet und begleitet Pflegefamilien für Kinder, die vorübergehend oder auf Dauer nicht bei den eigenen Eltern leben können.
Jugendamtsmitarbeiterin Elke Winkler-Reschke ist immer auf der Suche nach Eltern, die sich beispielsweise auf eine solche Anzeige melden würden:
„Suche: Kinderzimmer mit Vollpension in Familien-WG mit netten Eltern.“
Sie weiß, dass potenzielle Pflegeeltern einen 24-Stunden-Job annehmen, wenn sie sich für ein Pflegekind entscheiden: „Da kommt ein kleiner Gast, der ein sicheres Nest sucht. Und der braucht Zeit, Zuwendung und Zuneigung.“ Dabei gehe es oft nur um „Geborgenheit auf Zeit“. Denn Pflegekinder sind keine Adoptivkinder. „Pflegeeltern müssten lieben und danach auch wieder loslassen können“, so Winkler-Reschke. Manche schrecke diese Verantwortung schlichtweg ab, für andere ist es eine Erfüllung, vielleicht sogar eine Lebensaufgabe. „Wir müssen jede Menge Aufklärungsarbeit leisten, aber das tun wir für die Pflegekinder gerne.“
Die Kampagne „Das Jugendamt. Unterstützung, die ankommt“ kommt ihr daher wie gerufen. „Wir werden in den nächsten Wochen viele Aktionen starten, um der Bürgerschaft den Pflegekinderdienst so nahe wie möglich zu bringen. Aber auch für die Eltern, die bereits ein Pflegekind bei sich aufgenommen haben, werden wir eine Fülle an Informationen anbieten.“
Dabei führt der Bücherschrank in der Bücherei hervorragend an das Thema heran. Bis zum 10. Juni kann dort in aller Ruhe gestöbert werden. Damit allen Interessierten gerade in den Auftaktwochen der Kampagne ein umfangreiches Leseangebot zur Verfügung steht, hat man sich entschieden, die Ausleihmöglichkeit ab dem 11. Juni anzubieten.