Iserlohn – „Ich werde dem Rat für seine Sitzung im Oktober den Standort Seilersee für die neue Gesamtschule empfehlen“, erklärte Bürgermeister Dr. Peter Paul Ahrens gestern (22. September) bei einem Pressegespräch im Iserlohner Rathaus. Zu diesem Ergebnis sei er nach einem letzten Verhandlungsgespräch mit Professor Dr. Dietrich Walther gekommen, das am vergangenen Freitag stattgefunden habe. Von Seiten der Stadt Iserlohn hatten neben ihm Beigeordneter Stefan Bartels und Ressortleiter Mike Janke daran teilgenommen. Bekanntlich hatte der Rat im Juni grundsätzlich den Standort Seilersee für die neue Gesamtschule beschlossen, sofern erforderliche Voraussetzungen wie die Umsetzung des pädagogischen Konzeptes und die Finanzierbarkeit erfüllt werden können. Seitdem hat es eine Reihe von Gesprächen und verschiedene Angebote von Professor Dr. Dietrich Walther als Grundstücks- und Gebäudeeigentümer gegeben.
Als Gründe für seine Entscheidung für den Standort Seilersee nannte Ahrens verschiedene Punkte. Alle Anforderungen für die Unterbringung der neuen Gesamtschule an diesem Standort seien nun erfüllt. Das erforderliche Raumprogramm und das pädagogische Konzept könnten im gewünschten Maße umgesetzt werden. Mit der Schulleitung und der Schulkonferenz sei dies bereits abgestimmt, einen entsprechenden Beschluss habe die Schulkonferenz am 7. September gefasst. Ein Vorteil des Standortes Seilersee sei auch die zentrale Lage in der Nachbarschaft des Wiesengrundes, aus dem die meisten Anmeldungen gekommen seien. Bei der Frage des Standortes der erforderlichen 3-fach-Sporthalle habe man einen Kompromiss gefunden. Die Halle sollte zunächst auf der Südseite der Bismarckstraße errichtet werden, was eine Beeinträchtigung der anliegenden Nachbarn zur Folge gehabt hätte. Um das Problem zu lösen, würde Professor Walther das Grundstück der jetzigen Sporthalle auf der Ostseite des Parkplatzes anbieten. Auf diesem Grundstück könnte die Stadt die neue Sporthalle errichten.
Die Kaufsumme für sämtliche benötigten Grundstücke und die aufstehenden Gebäude würde bei rund 11 Millionen Euro liegen, die geschätzten Baukosten für den Umbau der vorhandenen Gebäude und den Neubau bei 12,8 Millionen. Hinzu käme der Bau der 3-fach-Sporthalle mit Kosten von zirka 3,5 bis 4 Millionen Euro. Die Gesamtkosten lägen damit nach geschätzten Werten bei 27,3 bis 27,8 Millionen Euro für die komplette Schule. „Ich hoffe, der Rat stimmt meiner Empfehlung zu. Dann würde sich auch die Frage einer standortoffenen Ausschreibung nicht mehr stellen und das ganze Verfahren könnte beschleunigt werden“, erläuterte Dr. Ahrens weiter. Bis Mitte 2016 könnte dann im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung ein Generalunternehmer gefunden sein, der die Arbeiten ausführt. Möglicherweise könnte dann die Schule schon zum Schuljahr 2017/18 an den Seilersee ziehen. Und auch wenn es ein Schuljahr später würde, sei das kein Problem, sei ihm bereits von Seiten der Schule signalisiert worden.
Natürlich müsste noch die verkehrliche Situation im Bereich der Bismarckstraße untersucht werden. Dazu wäre von der Stadt Iserlohn ein Verkehrsgutachten für die Gesamterschließung in Auftrag zu geben, wobei auch zu prüfen wäre, ob der Schulbusverkehr zur Entlastung der Bismarckstraße über den Parkplatz Seilerseebad/Eissporthalle mit Fußweg im Süden des ISSV-Geländes geregelt werden könnte. „Der Schulleiter hat bereits erklärt, dass ein Fußweg von 220 Metern kein Problem sei“, so Dr. Ahrens. Parkraum für Lehrer und Schüler der Oberstufe der Gesamtschule werde es ausreichend auf dem städtischen Gelände geben. Zudem habe Professor Walther bereits zugesagt, das Parkdeck an der Mendener Straße für die Studenten der BiTS zu öffnen.