Märkischer Kreis (pmk) – Dr. Bernhard Schneider, letzter Oberkreisdirektor des Märkischen Kreises, feiert am Montag, 12. Mai, seinen 80. Geburtstag. Er war elf Jahre lang Chef der Kreisverwaltung und hat in seiner Dienstzeit viel bewegt.
Schon früh hatte er sich zum Ziel gesetzt, Oberkreisdirektor zu werden. Am 1. Juli 1986 erfüllte sich für Dr. Bernhard Schneider dieser Wunsch. Der in Alt-Patschkau, Kreis Neiße, geborene Schlesier wurde vom Kreistag des Märkischen Kreises als Nachfolger von Dr. Jürgen Albath zum Oberkreisdirektor gewählt.
Elf Jahre lang war Dr. Bernhard Schneider OKD des Märkischen Kreises. Mit seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst 1997 endete auch die Zeit der sogenannten Führungs-Doppelspitze aus Oberkreisdirektor und ehrenamtlichen Landrat im Märkischen Kreis. Am Montag, 12. Mai, feiert Dr. Bernhard Schneider in seiner münsterländischen Heimatstadt Greven seinen 80. Geburtstag. Vor seiner Wahl zum OKD war der Altersjubilar 19 Jahre lang Stadtdirektor in Greven gewesen. Die münsterländische Kleinstadt ist auch seit vielen Jahren wieder Wohnort von Elisabeth und Dr. Bernhard Schneider.
Dabei sollte alles eigentlich ganz anders kommen. Seine Eltern besaßen in ihrer schlesischen Heimat einen Bauernhof, den Dr. Bernhard Schneider erben sollte. Der Zweite Weltkrieg veränderte diese Lebensplanung. Schneider war erst elf Jahre alt, als die Familie vom Hof und aus der schlesischen Heimat vertrieben und in der Nähe von Bremerhaven an der Waterkant ansässig wurde.
Dort machte er 19-jährig sein Abitur, studierte vier Jahre lang Rechts- und Staatswissenschaften in Münster, Freiburg und Göttingen. Die beruflichen Stationen von Dr. Bernhard Schneider waren Kreis-Assessor und Kreisverwaltungsrat in Münster, ein Jahr lang stellvertretender Oberkreisdirektor im Landkreis Meppen sowie Stadtdirektor in Greven.
An seinen beruflichen Start im Märkischen Kreis erinnert sich der ehemalige Oberkreisdirektor gut. Er fand ein gut bestelltes Feld vor. Die Kreisverwaltung war gut aufgestellt und organisiert, die Polizei neu strukturiert, die beruflichen Schulen waren auf dem richtigen Weg. „Sie übernehmen einen der schwierigsten Kreise in Nordrhein-Westfalen, aber auch einen sehr interessanten“, hatte ihm der damalige Regierungspräsidenten Richard Grünschläger bei Schneiders Antrittsbesuch in Arnsberg gesagt.
Trotz der guten Rahmenbedingungen mangelte es dem Vater von drei Kindern nicht an Aufgaben. Die Themen Natur- und Umweltschutz gewannen an Bedeutung. Dr. Schneider bildete 1989 landesweit eines der ersten Umweltämter auf Kreisebene, in dem die Aufgaben aus dem Planungsamt, dem Tiefbauamt und dem Ordnungsamt gebündelt wurden. 1991 wurde das Naturschutzzentrum Märkischer Kreis gegründet. Das Müllheizkraftwerk in Iserlohn musste aufwändig saniert und optimiert werden. Die Gesamtkosten dafür beliefen sich damals auf 360 Millionen D-Mark. Am 1. Januar 1991 wurde nach Beschluss des Kreistages die Abfallentsorgungsgesellschaft Märkischer Kreis (AMK) gegründet.
Auch in der Verwaltung tat sich einiges. Durch die Einführung neuer Steuerungsmodelle konnten die Dezernate von acht auf vier und die Anzahl der Ämter von 22 auf 14 reduziert werden. Unter seiner Führung als Leiter der Kreispolizeibehörde fand auch die weitere Neuorganisation der Kreispolizeibehörde statt. Aus neun Stationen und einer Wache entstanden vier Polizeiinspektionen und fünf Wachen.
Die Rettung des Letmather Marienhospitals und die Überführung des Krankenhauses in die Kreis-Krankenhaus-GmbH, die Besiegelung der Partnerschaft mit dem damaligen Kreis Finsterwalde in Brandenburg (heute Landkreis Elbe-Elster), die Eröffnung des Deutschen Drahtmuseums am neuen Standort in Altena sowie die Modernisierung der Kreisverwaltung fallen in die Amtszeit von Dr. Bernhard Schneider. Besonders gern denkt er an seine Zeit als Vorsitzender des Heimatbundes Märkischer Kreis zurück. Zehn Jahre lang führte er den Kreisheimatbund. Stolz ist er darauf, dass aufgrund seiner Initiative das Märkische Jugendsinfonieorchester (MJO) gegründet werden konnte. Das MJO feiert in diesem Jahr 25jähriges Jubiläum.
Elisabeth und Dr. Bernhard Schneider haben durchweg gute Erinnerungen an den Märkischen Kreis. Von dort kommen auch viele Weggefährten, um ihm an seinem 80. Geburtstag zu gratulieren. Sie alle hoffen auch auf ein Wiedersehen im Lüdenscheider Kreishaus. Denn wann immer es ihm möglich ist, kommt Dr. Bernhard Schneider gerne zu den jährlichen Pensionärstreffen.