Märkischer Kreis – Ein wertvolles Geschenk machten die „Freunde der Burg Altena e.V.“ der Landeskundlichen Bibliothek in Altena – ein zweibändiges Fachbuch aus dem Jahr 1785.
Die Freude über das großzügige Buchgeschenk war auf beiden Seiten gleich groß. Hans Ludwig Knau, Vorstandsmitglied im Verein „Freunde der Burg Altena e.V.“, überreichte Diplombibliothekarin Karin Müller von der Landeskundlichen Bibliothek des Märkischen Kreises die zweibändige deutsche Erstausgabe von einem der wichtigsten Quellenwerke zur Herstellung von Eisen und Stahl im 18. Jahrhundert. Der Wert der Bücher: 1.400 Euro.
Sven Rinmans „Versuch einer Geschichte des Eisens mit Anwendung für Gewerbe und Handwerker. Aus dem Schwedischen übersetzt von J. G. Georgi“ erschien im Jahr 1785. Der in Upsala geborene Rinman (1720- 1792) war Direktor mehrerer Bergwerke und Eisenhütten und gilt als der „Vater der schwedischen Eisenindustrie.“ 1746/47 unternahm er Studienreisen nach Deutschland, Frankreich und den Niederlanden, wo er Bergwerke, Labore und Fabriken besuchte. Von ihm stammen zahlreiche Entdeckungen zur verbesserten Eisen- und Stahlherstellung, so beschreibt er beispielsweise als Erster die Bedeutung des Kohlenstoffs bei der Umwandlung von Eisen in Stahl. Zu seinen Erfindungen gehören Methoden zur Vergoldung von Stahl oder zur Verzinnung von Eisenblech, aber auch Maschinen für Kanonen und zur Herstellung von Fingerhüten.
Karin Müller entdeckte das zweibändige Werk im Antiquariat und war begeistert. „Mit diesem Buch besitzt die Landeskundliche Bibliothek das einzige, in der Bundesrepublik nachgewiesene Exemplar. Vor allem aber ergänzt das einzigartige Werk den technikgeschichtlichen Bestand der Landeskundlichen Bibliothek, denn Bücher über die Gewinnung und Verarbeitung von Metallen gehören seit jeher zu unseren Sammelschwerpunkten.“ Die Finanzierung der beiden 968 Seiten umfassenden Bände übernahmen die „Freunde der Burg Altena“. Stellvertretend für den Verein blätterte Hans Ludwig Knau als Erster in der bibliophilen Kostbarkeit und staunte über zwei Kupfertafeln. Dem Fachmann in der Erforschung der Eisenherstellung und -verarbeitung im Märkischen Sauerland war Rinmann natürlich ein Begriff: „Der Schwede verbesserte durch technische Innovationen den Hochofenbau und senkte den Kohlenverbrauch für damalige Verhältnisse in erheblichem Maße. In diesem Buch beschreibt er jedoch primär die Naturgeschichte des Eisens, also seine Farben, sein Gewicht, seine Geschmeidigkeit und Beziehung zu anderen Metallen.“
Quelle: Märkischer Kreis