Kierspe/Münster – Am Wochenende hatten 23 Mitglieder des Löschzuges 1 die Möglichkeit, auf dem Übungsgelände des Institutes der Feuerwehr (IDF) in Münster-Handorf verschiedene Übungsszenarien zu absolvieren.
Los ging es am Samstag um 6 Uhr am GH Wehestraße in Richtung Münsterland. Ziel war das in unmittelbarer Nähe liegende THW-Gelände. Dort wurde nach der Ankunft eine Unterkunft bezogen und ein Frühstück für die Kräfte vorbereitet. Zeitgleich mit dem Löschzug Wehestraße-Höckinghausen rückte auch die Feuerwehr Schwelm mit einem erweiterten Löschzug (6 Fahrzeugen und 28 Einsatzkräften) an. Dies kam durch die berufliche Verbindung zweier Kameraden beider Löschzüge zustande.
Während das Frühstück vorbereitet bzw. verzehrt wurde, haben Führungskräfte beider Einheiten verschiedenste Übungsszenarien auf dem Außengelände des IDFs vorbereitet.
Gegen 10 Uhr gingen dann die ersten Einsatzmeldungen bei den Fahrzeugbesatzungen ein. So galt es, bewusstlose Personen aus einer Kanalisation zu befreien oder bei Verkehrsunfällen verletzte Personen zu versorgen und austretendes Erdgas aus einem Pkw zu bekämpfen. Weitere Übungen waren Zimmerbrände in einer Doppelhaushälfte sowie die Abarbeitung eines Brandmelderalarmes in einem Wohnheim. Bei der Brandbekämpfung wurde auch die Drehleiter der Feuerwehr Schwelm zur Unterstützung eingesetzt. Jede Übung musste von jeder Gruppe absolviert werden, wodurch von allen Kameraden körperlich einiges abverlangt wurde. Somit wurde die anschließende Stärkung durch das Küchenpersonal um Ralf Potthoff von allen Kameraden sehr begrüßt.
Nach dem Mittag bekamen die Löschzüge dann Übungen im Bereich der Löschzugstärke. Ein Feuer in einem Mehrfamilienhaus mit mehreren vermissten Personen war für die Führungskräfte eine harte Herausforderung. Zu Brandbekämpfung mussten bis zu 4 Trupps unter Atemschutz eingesetzt werden. Zur Menschenrettung wurden zusätzlich die Drehleiter und verschiedene tragbare Leitern vorgenommen. Kaum waren die Geräte wieder verlastet und die Einsatzbereitschaft hergestellt, kam der nächste Einsatz. Im Bahnhof Handorf wurden bei der Einfahrt eines Zuges zwei Personen verletzt. Eine Person geriet unter den Zug, die andere Person wurde zwischen Bahnsteig und einem anderen Wagon eingeklemmt. Durch die Enge unter dem Zug bzw. das große Gewicht des Zuges war dieser Einsatz eine riesige Herausforderung für alle eingesetzten Kräfte. Hier musste der Waggon mittels Hebekissen vom Bahnsteig weggedrückt werden, um die Person zu befreien. Der andere Wagon, unter dem eine Person unter dem Drehgestell eingeklemmt wurde, wurde mittels hydraulischer Rettungsgeräte angehoben. Danach konnten die Personen dem Rettungsdienst übergeben werden.
Die Übungen des ersten Tages wurden erst nach Einbruch der Dunkelheit beendet. Bei einer Grillwurst und Getränken wurde der Tag noch einmal gemeinsam mit allen Kameraden besprochen. Anschließend traten die Kräfte aus Schwelm die Heimreise an.
Nach einer recht kurzen Nacht gab es am Sonntag für die Kräfte aus Kierspe noch verschiedene Einsätze abzuarbeiten, bevor es dann um ca. 13 Uhr Richtung Heimat ging. Um 17 Uhr konnte Löschzugführer Andreas Pfaffenbach der Leitstelle und der Wehrleitung die vollständige Einsatzbereitschaft vermelden.
Die Kameraden des Löschzuges 1 bedanken sich bei den Löschzügen 2 und 4 für die übernommene Einsatzbereitschaft.
Text: Georg Würth/Feuerwehr Kierspe, LZ 1