Märkischer Kreis.(pmk). „Glück auf, der Steiger kommt“ klang es zünftig zum offiziellen Start der Bergbauarbeiten für den geplanten Erlebnis-Aufzug zur Burg Altena am Dienstag, 27.November. „Als weltweit einmalig“ wertete Altenas Bürgermeister Dr. Andreas Hollstein das 5,7 Millionen schwere Regionale-Projekt „Wir holen die Burg ans Lenneufer“, das sich zu 90 Prozent aus Fördermitteln der EU- und des Landes NRW finanziert. Fünf Prozent trägt der Märkische Kreis als Eigentümer der Burg Altena. Der Eigenanteil der Stadt wird vom regionalen Energieversorger Enervie gesponsert.
Die Idee ist so einfach wie genial – der Aufzug durch den Burgberg soll eine Verbindung schaffen zwischen der Stadt und dem touristischen Leuchtturm des Märkischen Kreises, der Burg Altena mit Sitz der ‚Ersten Jugendherberge der Welt‘. Dieser durch den Burgberg getriebene Aufzug wäre schon allein eine touristische Sensation. Durch seine multimediale Ausgestaltung erhält er aber ein weltweites Alleinstellungsmerkmal. „Wer einmal mit mir einen strammen Fußmarsch zur Burg hinauf unternommen hat, ist sofort von der Idee überzeugt“, scherzte Landrat Thomas Gemke, traf damit aber auch den Kern des Problems. Die Höhenburg ist für größere Tourismusströme bisher schwer zugänglich, Parkplätze fehlen und der Aufstieg über die steile Einbahnstraße ist beschwerlich und schweißtreibend.
Gerd Bollermann Präsident der Bezirksregierung Arnsberg sieht eine große Chance, dass die Stadt Altena durch den Erlebnisaufzug eine touristische Aufwertung erfährt und sich wirtschaftlich weiter entwickelt. Heute zählen die Museen der Burg Altena jährlich etwa 100.000 Besucher. Die Stadt Altena hofft, in Zukunft mindestens 60.000 Passanten mehr durch ihre Innenstadt der Burg zu zuführen.
Von der touristischen Strahlkraft der Burg Altena in Kombination mit dem multimedialen Erlebnisaufzug werde die ganze Region profitieren, ist Bollermann ebenso wie Dirk Glaser von der Regionale-Agentur Südwestfalen überzeugt. Zu Gewinnern rechnet sich auch der Energieversorger Enervie als Sponsor: „Das ist gut angelegtes Geld“, meint Vorstandssprecher Ivo Grünhagen. Mit seinem Engagement will das Unternehmen seine Verbundenheit mit der Region unterstreichen.
Nach den Festreden folgte harte Arbeit: Bürgermeister Andreas Hollstein setzte den Bagger in Gang und meißelte in einem ersten „Anschlag“ ein Stück Gestein aus dem Burgberg. Ein vielstimmiges „Glück auf“ galt insbesondere den Arbeitern, die von nun an dem Burgberg mit Bag-ger, Bohrer und Sprengstoff zu Leibe rücken. Über ihre Sicherheit soll traditionsgemäß die Schutzpatronin der Bergleute, die Heilige Barbara wachen. Der früher als Eiskeller genutzte ehemalige Luftschutzstollen wird erweitert und 90 Meter unter die Burg getrieben. Danach geht es 80 Meter in die Höhe. Dafür schaffen die Spezialisten der Firmen Feldhaus und Deilmann-Haniel rund zwölf Tonnen Bohrgerät auf den Burghof. Über den Baufortschritt soll eine Web-Cam informieren. „Außerdem werden wir regelmäßig Baustellenführungen anbieten“, informierte der Bürgermeister.