Iserlohn – Das Iserlohner Publikum erwartet: Ein hautnahes Liveerlebnis, eindrucksvolle Bilder und die mitreißenden Klänge der bekannten Hits. Intoniert wird das alles von einem prägnant und wunderbar klar agierenden Live-Orchester unter der Leitung von Niclas Ramdohr. Die Inszenierung von Ulf Dietrich schafft es, beides zu bieten, Musicalvergnügen und einen skeptischen Blick auf jene Evita. Stephanie Theiß spielt genau, klug, angemessen.
Nach weltweitem Erfolg begeistert das Musical „Evita“, in einer Inszenierung der Schauspielbühnen in Stuttgart, Altes Schauspielhaus, durch ein fulminantes Tanzensemble, ein achtköpfiges Live-Orchester unter der Leitung von Niclas Ramdohr und eine phantastisch spielende Stephanie Theiß am Donnerstag, 22. September, 20 Uhr, im Parktheater Iserlohn. Geschickt mischen Andrew Lloyd Webber und Tim Rice Fiktion und Realität in diesem durchkomponierten Musical und schufen mit Evita eine der facetten-reichsten und anspruchsvollsten Frauenfiguren des Genres. Ähnlich vielgestaltig ist die Musik: lateinameri-kanische Rhythmen, Tangos, klassisch romantische Klänge – und natürlich der berühmte Song „Don’t Cry for Me Argentina“ machten aus „Evita“ einen Welterfolg. Die Aufführung erntete Riesenbeifall des Premierenpublikums für eine künstlerisch überzeugend inszenierte Show. Dieser Abend ist musikalisch hoch spannend, weichgespülte Musicalsülze ist in keiner Minute zu hören.
Argentinien, 1934: Eva Duarte, aus ärmlichen Verhältnissen stammend, zieht als Fünfzehnjährige aus ihrem kleinen Heimatdorf nach Buenos Aires, wo sie schnell zur populären Sängerin und Schauspielerin avanciert. Mit viel Geschick wählt die junge Frau ihre Liebhaber so aus, dass sie nach und nach Zugang zu den einflussreichsten Gesellschaftskreisen erhält. Schließlich lernt sie den machtbesessenen Politiker Juan Perón kennen und heiratet ihn, kurz bevor dieser zum Präsidenten gewählt wird. Als First Lady nimmt sie nun maßgeblichen Einfluss auf die Geschicke ihres Landes. Aber nicht nur im Ausland, sondern auch in der High Society Argentiniens bleibt sie höchst umstritten. Doch nur der junge Revolutionär Che scheint die skrupellosen Machenschaften des Diktatorenpaares gänzlich zu durch-schauen.
Um ihr Ansehen zu steigern, engagiert sich Evita, wie sie vom Volk mittlerweile liebevoll genannt wird, vehement für die Armen und Unterdrückten und wird so schon zu Lebzeiten zum schillernden Mythos. Schließlich will sie gar als Vizepräsidentin kandidieren. Doch sie ist unheilbar krank …