Der „Last-Second-Sieg“ gegen die Herzöge aus Wolfenbüttel war am Dienstag bei den Kangaroos-Akteuren bereits unter der Kategorie „am Ende glücklich aber insgesamt verdient“ abgehakt, auch wenn Coach Matthias Grothe noch mit den 80 Punkten der Niedersachsen haderte. „81 Punkte für uns sind okay, aber 80 Punkte für den Gegner dürfen uns zuhause möglichst nicht noch einmal passieren.“ Doch Terrell Harris‘ erfolgreicher „Tanz“ durch die herzögliche Deckung sicherte den Kangaroos weiterhin die blütenreine Heimweste mit fünf Siegen aus fünf Partien. Damit sind die Iserlohner in der Nordgruppe der ProB allerdings nicht alleine auf weiter Flur. So weist u.a. auch Aufsteiger SSV Lok Bernau bislang zuhause eine makellose Bilanz auf. Und ausgerechnet dorthin führt die nächste lange Auswärtsreise nun am kommenden Samstag, 19. November, die Kangaroos. Anwurf ist um 19 Uhr in der Erich-Wünsch-Halle. „Lok Bernau ist zuhause eine echte Macht“, weiß auch Matthias Grothe nur zu genau, „das wird eine richtig harte Nuss für uns.“
Iserlohns Headcoach hat großen Respekt vor dem Kader des Liganeulings aus dem Brandenburgischen, auch wenn Bernau zuletzt durch die 91:103-Auswärtsniederlage bei den AstroStars Bochum die Tabellenführung an die Artland Dragons abgeben musste. „Neben zwei sehr starken Amerikanern mit dem äußerst intelligent spielenden Playmaker Pierre Bland und Powerforward Timajh Parker-Rivera gehört vor allem der ehemalige Göttinger Routinier Robert Kulawick zu den absoluten Leistungsträgern bei Lok.“ Der Shooting-Guard ist mit all seiner BBL-Erfahrung vor allem von der Dreierlinie eine ständige Gefahr. Ebenfalls zu Bernaus exzellenter Dreiergarde zählt auch Pointguard Nico Adamczak, der vom ProA-Ligisten Heidelberg zum Aufsteiger wechselte. „Aber da Bernau Kooperationspartner von Alba Berlin ist, gehören zum Kader von Coach René Schilling auch einige Jugend-Nationalspieler und Doppellizenzler, die bereits Bundesligaluft schnuppern durften.“ Die Stärke der Brandenburger sieht Matthias Grothe neben den gefährlichen Distanzschützen vor allem im schnellen Umschaltspiel von Abwehr auf Angriff. „Wir werden deshalb vor allem das Tempo kontrollieren müssen und uns selbst gute Wurfmöglichkeiten erarbeiten müssen“, gibt Iserlohns Coach die taktische Marschroute der Kangaroos vor. „In Bernau werden wir mit Sicherheit kein Spiel erleben, das man mit eigenen 65 oder 70 Punkten gewinnen kann.“ Schließlich könne man die Lok-Angriffsmaschinerie vielleicht über weite Phasen kontrollieren aber sicherlich nicht komplett ausschalten. Trotzdem gibt sich Matthias Grothe vorsichtig optimistisch. „Wenn wir von Anfang an hellwach sind, sehe ich eine 50:50-Chance.“ Außerdem sei man es sich selbst schuldig, endlich mal aus einem Auswärtsspiel etwas Zählbares zurück mit nach Iserlohn zu nehmen, „auch wenn es mit Sicherheit einfachere Auswärtsaufgaben gibt.“
Personell können die Iserlohner dabei aus dem Vollen schöpfen – aller Spieler sind voraussichtlich wieder mit an Bord.
Iserlohn Kangaroos: Moussa Kone, Ruben Dahmen, Kristof Schwarz, Joshua Dahmen, Terrell Harris, Thomas Reuter, Deion Giddens, Yannick Opitz, Sören Fritze, Gabriel De Oliveira.