Meinerzhagen – Als Tagungsstätte, Begegnungszentrum, Konzerthaus, Ausstellungsort oder Feiermöglichkeit ist es bis weit über die Grenzen Meinerzhagens hinaus bekannt: das Haus Nordhelle.
Doch in den letzten Jahren fanden immer weniger Tagungsgäste den Weg dort hin. So beschlossen im November 2012 die beiden Kirchenkreise Siegen und Wittgenstein, sich aus der Trägerschaft von Haus Nordhelle zu lösen.
Trotz stagnierender Tagungs- und Übernachtungszahlen, entschied sich die Mehrheit der beiden verbleibenden Kirchenkreise für den Erhalt der evangelischen Tagungsstätte. Gleichsam sprach man sich für einen zeitgerechten und dringend notwendigen Umbau des Hauses aus. Diesem wurde mit einem Budget von 2,75 Millionen Euro seitens der Synoden zugestimmt. „Dies ist ein starkes Signal der beiden Kirchenkreise“, freut sich Superintendent Klaus Majoress vom Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg.
Er lud am Dienstag, 13. Mai, zusammen mit Superintendentin Martina Espelöer (Iserlohn) zum symbolischen Hammerschlag ins Haus Nordhelle ein. Sie nutzten den Termin, um von allen bevorstehenden Umbaumaßnahmen zu berichten.
So wird sich optisch in und um Haus Nordhelle in der nächsten Zeit eine Menge verändern. Das Konzept sieht nicht nur neue Zimmer und Zimmerkategorien vor, sondern auch eine Kapelle, neue Inneneinrichtungen, eine moderne, bedienerfreundliche Tagungstechnik sowie einen neu gestalteten Außenbereich. Darüber hinaus tritt Haus Nordhelle ab Mitte Mai mit einem neuen Logo auf.
„Durch den Umbau soll ein Ort der Begegnung, der Bildung und der Spiritualität geschaffen werden“, berichtet Klaus Majoress. Diese Elemente finden sich farblich im neuen Logo wieder.
Für die Umgestaltung greift das Haus Nordhelle auf die Erfahrung des Altarchitekten Blöcher aus Kreuztal zurück, der das Haus vor über 30 Jahren plante und baute. Helmut Blöcher konnte damals mit seinem Entwurf eines nahezu sternförmigen Objektes überzeugen. Im November 1979 wurde schließlich der Grundstein gelegt.
Die Planung sieht vor, dass zukünftig keine Unterscheidung mehr zwischen Erwachsenen- und Jugendtrakt gemacht werden wird. Dazu werden jeweils zwei nebeneinander liegende Jugendzimmer zu einem großen, familiengerechten Doppelzimmer mit Boxspringbetten, einer ausziehbaren Schlafcouch und einem separierten Sanitärbereich umgebaut. Alle bereits vorhandenen Doppelzimmer des bisherigen Erwachsenentrakts werdensaniert.
Vor dem Gastronomiebereich entsteht eine Außenterrasse mit Grillplatz auf der bisher ungenutzten Außen- und Grünfläche. „Wir sind kein Restaurant, aber in Zukunft kann bei uns gern auf Anfrage gegessen werden“, verspricht Martina Espelöer. Ein Angebot, welches gerade bei Wandergruppen aus der Gegend auf Begeisterung stoßen könnte.
Mit einem hauseigenen Blockheizkraftwerk soll das Tagungszentrum energiebewusst versorgt werden. Am Eingang zum Empfang werden Kurzzeitparkplätze eingerichtet. Auch Reisebussen ist es dann möglich, direkt vor dem Eingang zu halten und problemlos zu wenden.
Das neue Herzstück des Hauses wird die hauseigene Kapelle mit einem angrenzenden Raum der Stille, der auch zur Meditation genutzt werden kann. Hier ist für die Zukunft auch die Einrichtung einer eigenen Pfarrstelle geplant.
Die Planung sieht vor, dass sowohl der Tagungs- als auch der Übernachtungsbetrieb zwischen dem 01. Juni und dem 31. August 2014 ruhen. „Die Schulverpflegung und auch das Catering für die Stadthalle laufen aber weiter“, betont Klaus Majoress. Ab September sind dann 50 der insgesamt 70 Zimmer wieder beziehbar.
Die feierliche Wiedereröffnung von Haus Nordhelle ist für Anfang Dezember 2014 geplant – fast genau 34 Jahre nach der Einweihung des damals neuen Haus Nordhelle.
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