Hemer – Zugegeben, bei einem Einwohnerwachstum von einem halben Prozent kann man nicht von Massen sprechen. Aber welche Stadt darf sich in Zeiten des demografischen Wandels noch über eine Steigerung der Einwohnerzahl freuen? Hemer allemal – ein Plus von 184 Bürgerinnen und Bürgern verzeichnet das Bürgerbüro in seiner Jahresstatistik.
Waren es zum 31. Dezember 2012 (nur) 37.240 Einwohner mit Erst- und Zweitwohnsitz in Hemer, spuckt der Computer zum Jahresende 2013 die Zahl 37.424 aus. Dabei sind die Bewohnerinnen und Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft (GUK) für Asylbewerberinnen und -bewerber am Apricker Weg bereits ausgeklammert. Diese sind zwar kurzzeitig in Hemer gemeldet, sollten allerdings aufgrund der hohen Fluktuation – der Aufenthalt in Hemer beträgt im Durchschnitt zwei bis drei Wochen – statistisch keine Rolle spielen. Außerdem heben sich die Zuzüge (9.998) und Wegzüge (9.974) beinahe auf. Die marginale Differenz ist in der Gesamtstatistik natürlich berücksichtigt.
Bürgermeister Michael Esken sucht nicht nach Gründen, er kennt sie: „Hemer hat sich mit der Landesgartenschau gemausert und hat in den vergangenen Jahren reichlich an Attraktivität und damit natürlich auch Lebensqualität gewonnen.“ Es sei der verdiente Lohn für jahrelange harte Arbeit, „an dem die Bürgerinnen und Bürger den größten Anteil tragen und den sie sich damit auch verdient haben. Ich kenne keine andere Stadt, die von derart großem Gemeinsinn und gegenseitiger Unterstützung geprägt wird.“
Vor dem demografischen Wandel ganz verschließen kann sich die schöne Stadt im nördlichen Märkischen Kreis natürlich nicht: Die Geburtenzahl liegt mit 252 neuen Erdenbürgerinnen- und bürgern deutlich unter der der Sterbefälle (570).