Hemer. Das mindestens fünfminütige Abkochen des Wassers ist weiterhin die günstigste und einfachste Möglichkeit, eventuell darin vorkommende Keime und Parasiten abzutöten. Dies wird vonseiten der Stadtwerke sowie auch vom Gesundheitsamt noch einmal betont. Einige Bewohner in den Gebieten Landhausen, Stübecken, Becke und Am Wernshagen fanden vor wenigen Tagen Flugblätter eines Herstellers von Wasserfilteranlagen in ihren Briefkästen. Das Flugblatt verspricht neben einer sofortigen Problemlösung auch sofort reines Trinkwasser dank Filtrierung. Weder Gesundheitsamt noch Stadtwerke können die Anschaffung dieser Filter empfehlen.
Monika Otten, Geschäftsführerin der Stadtwerke Hemer: „Ich rate hier zur Vorsicht. Es fehlen auf dem Flugblatt Angaben zu technischen Informationen über die Geräte oder entsprechende Zertifikate, die die Wirkung belegen.“ Die Anschaffung von Filtrierungsgeräten werde von den Stadtwerken auch nicht in Bezug auf die vorliegende Verunreinigung des Trinkwassers rückerstattet.
Magdalena Knipp vom Gesundheitsamt des Märkischen Kreises: „Mir sind zwei Wasserfilter bekannt, die auch bei der Hemeraner Problematik helfen. Das sind aber Geräte, die primär für den klinischen Bereich entwickelt worden sind.“ Wichtigstes Kriterium für die Beurteilung der Filterqualität sei die Zertifizierung. Filter jedweder Art müssten überdies nach einer vom Hersteller festgelegten Standzeit ausgetauscht oder gereinigt werden. „Ob die jetzt angebotenen Filter in Hemer hilfreich sind, kann ich nicht sagen. Daher rate ich von einem Kauf eher ab. Das Abkochen bleibt immer noch die sicherste und billigste Methode“, so Knipp.
Unterdessen wird die intensive Suche nach der Ursache der Trinkwasserbelastung mit Dichtheitsprüfungen und der systematischen Beprobung des Trinkwassers weiter fortgesetzt.