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Hochwasser: Voralarm für Feuerwehren und Johanniter

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Märkischer Kreis. Die Feuerwehren und Hilfskräfte im Märkischen Kreis bereiten sich auf einen Einsatz in den Hochwassergebieten vor. Im Partnerschaftskreis Landkreis Elbe-Elster in Brandenburg wurde der Katastrophenalarm ausgelöst Die Feuerwehren im Märkischen Kreis und die Johanniter Südwestfalen sind auf einen Einsatz in den Hochwassergebieten vorbereitet. Wie der stellvertretende Kreisbrandmeister Michael Kling aus Nachrodt-Wiblingwerde mitteilt, war für die Feuerwehren der Bereitschaft 4 (Hagen/Märkischer Kreis) bereits der sogenannte Voralarm ausgelöst worden. Hagen und MK stellen im Fall der Fälle 30 Fahrzeuge (20 aus dem Märkischen Kreis) und insgesamt 200 Hilfskräfte (140 davon aus dem MK). Der Marschbefehl kam aber bisher noch nicht. Dennoch verständigten sich die Wehrleiter mit Kreisbrandmeister Rainer Blumenrath darauf, diese Einsatzplanung bis auf weiteres beizubehalten.

Beteiligt sind aus dem Kreisgebiet die Feuerwehren Plettenberg, Herscheid, Altena, Iserlohn, Nachrodt-Wiblingwerde, Schalksmühle, Neuenrade und Werdohl. Dazu die Verpflegungs-Einheit der Johanniter Südwestfalen aus Lüdenscheid mit zehn Hilfskräften. Am heutigen Mittwoch, 5. Juni, erreichte die Kreisleitstelle der Feuerwehr die Bitte der Bezirksregierung Arnsberg, alle verfügbaren Sandsäcke bei den Wehren im Kreisgebiet einzusammeln und zur Feuerwehr nach Dortmund zu schaffen. „Per LKW haben wir alle unsere 12.500 leeren Sandsäcke eingesammelt, die sind bereits auf dem Weg nach Dortmund. Von dort werden alle Lieferungen aus dem Regierungsbezirk Arnsberg zusammengefasst und nach Schönebeck im Salzlandkreis nach Sachsen-Anhalt gebracht.

Betroffen vom Hochwasser sind auch die Menschen im Landkreis Elbe-Elster in Brandenburg, dem Partnerschaftkreis des Märkischen Kreises. Wie die Kreisverwaltung In Herzberg mitteilt, haben sich in der Nacht zum 5. Juni die Pegel an der Elbe und an der Schwarzen Elster weiter erhöht. Besonders Betroffen ist die Kleinstadt Mühlberg an der Elbe. Landrat Christian Jaschinski löste um 11.15 Uhr den Katastrophenalarm für den Landkreis aus. Vorbereitungen für Evakuierungen sind nach Angaben des Landkreises Elbe-Elster angelaufen. Davon betroffen seien bis zu 200 Bewohner eines Pflegeheimes. Helfer des Deutschen Roten Kreuzes kümmerten sich um die Pflegebedürftigen, sagte ein Kreissprecher. Die Stadt ist für auswärtige Besucher gesperrt – auch um Schaulustige abzuhalten. Mehrere Hundert Helfer von Feuerwehr, Bundeswehr und der Stadt bemühen sich, den Ort vor den Fluten zu schützen.

Am frühen Mittwochmorgen um 6.16 Uhr, ist in Arnsnesta in Herzberg ein Deich gebrochen. Die Bevölkerung ist an der Stelle nicht betroffen. Wie der stellvertretende Leiter des Verwaltungsstabes des Landkreises, Reiner Sehring, mitteilt, ist der Deich auf einer Länge von rund 20 Metern durchbrochen. Die Feuerwehr Herzberg ist vor Ort, um Reparaturen vorzunehmen. Der Zugang zur Stelle ist aber schwierig bis unmöglich. Deshalb wurden über die Bundeswehr Hubschrauber angefordert, um aus der Luft Big Bags an die Unglücksstelle zu bringen. Der Stab in Wittenberg ist informiert worden.

Angesichts steigender Pegel und anhaltend hoher Wasserstände an der Schwarzen Elster und an der Elbe waren die Verantwortlichen und Mitarbeiter des Lagezentrums seit Dienstag damit beschäftigt, Materialreserven, Technik und Einsatzkapazitäten vorsorglich zu planen und anzufordern, um auf alle Eventualfälle vorbereitet zu sein. So wurden beispielsweise rund 100.000 Sandsäcke und 40 Big Bags aus dem Landeskatastrophenschutzlager in Beeskow abgefordert worden. Die Big Bags – genormte Behälter für den Sandtransport – können bei etwaigen Hubschraubereinsätzen zum Einsatz kommen. Sie wurden wie die Sandsäcke nach Mühlberg Weinberge gebracht und liegen dort für den Einsatz bereit.

Auch das Thema Evakuierungen wurde für den Eventualfall durchgespielt. Mögliche Unterbringungsmöglichkeiten und entsprechende Bettenkapazitäten wurden ausgewählt und be-reitgestellt. Im Fall von Deichdurchbrüchen sollen Stahlbetonelemente zum Einsatz kommen, die per Hubschrauber effektiver als Sandsäcke verbaut werden können. Entsprechende Bauteile wurden in den Betonwerken in Doberlug-Kirchhain, Rückersdorf und Elsterwerda beschafft. Im Landkreis Elbe-Elster befürchtet man einen Pegelstand von 10,20 Meter. Das wä-re höher als bei der Rekordflut im August 2002 – seinerzeit wurde ein Pegelstand von 9,98 Metern erreicht.

Landrat Thomas Gemke zeigte sich ebenfalls besorgt über die Situation im Partnerschaftskreis. Er telefonierte mit seinem Amtskollegen Christian Jaschinski und ließ sich aus erster Hand die Situation schildern. Gemke wird in den nächsten Tagen zu einem geplanten Besuch in den Landkreis Elbe-Elster reisen. Dann informiert er sich vor Ort über die Hochwasserlage.

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