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Immissionsschutz überprüft schädliche Umwelteinflüsse

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Märkischer Kreis (pmk) – Lärm und Erschütterungen, Licht und Schatten, Gerüche und Schadstoffe in der Luft – es gibt viele Umwelteinflüsse, durch die Menschen sich belästigt und in ihrer Gesundheit beeinträchtigt fühlen. In einer Industrieregion wie dem Märkischen Kreis lassen sich solche Umweltfaktoren nicht ganz ausschalten. Gesundes Leben und Wohnen der Bürgerinnen und Bürger sollte aber immer gewährleistet sein. Dafür setzt sich der Immissionsschutz des Märkischen Kreises ein.

„Die Wahrnehmung von Belastungssituationen ist sehr individuell“, weiß Markus Geisbauer vom Immissionsschutz. „In der Stadt fällt die Bahn, die alle paar Minuten vorbei rattert, kaum auf – auf dem Land stört oft schon das sporadische Motorengeräusch eines vorbeifahrenden Autos oder Motorrads,“ nennt er als Beispiel. Der Gesetzgeber gibt vor, welche Lärmwerte in Gebieten wie zum Beispiel Wohngebieten, Mischgebieten oder Gewerbegebieten hinzunehmen sind. Der Märkische Kreis prüft, ob ein Betrieb schädliche Umwelteinwirkungen verursacht, und veranlasst gegebenenfalls Regelungen zum Schutz der Nachbarn.

Elf Mitarbeiter/-innen des Fachdienstes Bauaufsicht und Immissionsschutz überwachen die Einhaltung von gesetzlichen Regelungen und Genehmigungsauflagen bei Betrieben und Industrieanlagen durch regelmäßige oder anlassbezogene Überprüfungen. Bei Bauvorhaben insbesondere in gemischten Wohn- und Gewerbegebieten werden sie als Gutachter eingeschaltet. Bei Beschwerden von Bürgern über Immissionen durch einen Gewerbe- oder Industriebetrieb oder eine Windkraftanlage prüfen die Mitarbeiter des Märkischen Kreis die Belastungssituation im Einzelfall. Jährlich geht der Märkische Kreis rund 250 Beschwerden nach.

Ständig im Visier der Immissionsschützer sind dabei unter anderem die 16 Steinbrüche im Märkischen Kreis. Bei einer Routinekontrolle überzeugen sich Christine Vogt und Markus Geisbauer dieses Mal beim Werk der Rheinkalk GmbH im Hönnetal davon, dass die Sprengung ordnungsgemäß abläuft. Im Steinbruch lockert und zertrümmert eine Sprengung bis zu 10.000 Kubikmeter Gestein. Moderne Sprengtechnik soll die Erschütterung in der Umgebung auf ein Minimum reduzieren. Und tatsächlich ist die eigentliche Detonation vor Ort relativ unspektakulär: ein dumpfes, nicht mal lautes Geräusch, herabrutschendes Geröll und eine Staubwolke. In ein paar Sekunden ist alles vorbei. Allerdings setzt die Energie, die im Untergrund wirkt, mechanische Wellen in Bewegung. Sie werden in den Häusern der angrenzenden Orte Eisborn und Deilinghofen als leichte Erschütterung oder als kurzes Erzittern wahrgenommen. Je nach Witterungslage trägt die Luft den Schall, ein dunkles Grummeln, und Staubpartikel unterschiedlich weit.

Sprengung im Steinbruch der Rheinkalk in Menden (Foto: Erkens/Märkischer Kreis).
Sprengung im Steinbruch der Rheinkalk in Menden (Foto: Erkens/Märkischer Kreis).

„Seismografen messen die Erschütterung direkt im Kalkwerk und in den beiden Nachbarorten“, erläutert Geisbauer. Auch die Lärmentwicklung wird sofort mit einem Messgerät erfasst. Zur Erfassung der Staubentwicklung errechnen die Immissionsschützer einen Jahresmittelwert. Nach dem Bergerhoff-Verfahren sammeln sie dafür monatlich Proben in normierten Glasgefäßen, die in einem Drahtkorb in ca. 1,50 Meter Höhe aufgestellt werden. Die niedergegangene Staubmasse wird bestimmt, indem die Probe, die oftmals auch Regenwasser enthält, zunächst eingedampft und danach der Trockenrückstand gewogen wird.

Erschütterungen durch die Sprengung werden direkt im Steinbruch und in den Nachbardörfern gemessen (Foto: Märkischer Kreis).
Erschütterungen durch die Sprengung werden direkt im Steinbruch und in den Nachbardörfern gemessen (Foto: Märkischer Kreis).

Jede Sprengung wird von dem Unternehmen detailliert protokolliert. „Das ist Vorschrift“, erklärt der Betriebsleiter Bernd Langenhorst. Zusätzlich filmt das Unternehmen jede Sprengung zur Dokumentation. „So können wir im Nachhinein eventuelle Fehler bei der Sprengung nachvollziehen und beim nächsten Mal vermeiden“, ergänzt Langenhorst. An guter Nachbarschaft liegt der Rheinkalk offenbar viel. So beschränkt das Unternehmen von sich aus die Sprengzeiten auf Montag und Mittwoch zwischen 11 und 12 Uhr. „Auf solche festen Zeiten, können sich Anwohner einrichten. Das ist aber nicht überall die Regel. Andere Unternehmen geben zwar den Tag bekannt, nicht aber die Uhrzeit. Oft warten dann die Anwohner angespannt darauf, wann die Sprengung erfolgt“, meint Markus Geisbauer. Auch hat die Betriebsleitung des Unternehmens Meldezettel in den Nachbarorten verteilt. So können die Anwohner zeitnah und gezielt über Auffälligkeiten bei einzelnen Sprengungen berichten und das Unternehmen kann entsprechend reagieren. Solche Hinweise auf vorbildliche Vorgehensweisen nimmt der Immissionsschutz gerne auf und gibt sie bei seinen Beratungsgesprächen an andere Unternehmen weiter – immer im Bemühen, die die Standards in Betrieben und Anlagen auch weiterhin zu verbessern.

Markus Geisbauer vom Immissionsschutz (l.) und Bernd Langenhorst, Betriebsleiter der Rheinkalk, überzeugen sich vom ordnungsgemäßen Ablauf der Sprengung (Foto: Märkischer Kreis).
Markus Geisbauer vom Immissionsschutz (l.) und Bernd Langenhorst, Betriebsleiter der Rheinkalk, überzeugen sich vom ordnungsgemäßen Ablauf der Sprengung (Foto: Märkischer Kreis).
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