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Indonesische Studenten zu Gast in Iserlohn: Praxissemester im Labor für Molekulare Biotechnologie

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Iserlohn – In Iserlohn begrüßt man sich, auch wenn man sich nicht kennt, haben Adinda Ajeng Citra Dewi und Nico Antonio Santoso festgestellt und wundern sich doch ein bisschen über so ein Verhalten. Die beiden Indonesier verbringen zurzeit ihr Praxissemester im Labor für Molekulare Biotechnologie der Fachhochschule Südwestfalen in Iserlohn. Sie sind Studenten der Swiss German University in Jakarta, Indonesien, einer Partnerhochschule der Fachhochschule Südwestfalen.

Quelle: Fachhochschule Südwestfalen
Quelle: Fachhochschule Südwestfalen

Mit der deutschen Sprache klappt es schon ganz gut, aber die Verständigung auf Englisch ist ihnen doch lieber. Das ist auch die Unterrichtssprache an der Swiss German University (SGU) in Jakarta, wo die beiden im 6. Semester studieren. Die SGU ist die erste Universität Indonesiens unter europäischem Management. Sie wurde im Jahr 2000 als ein Gemeinschaftsprojekt von Deutschland, Österreich, Schweiz und Indonesien gegründet und ist als Universität nach indonesischem Recht anerkannt. Das Ziel der SGU ist es, hochqualifizierte Fachkräfte auszubilden und die Verbindung zwischen Asien und Europa zu stärken. Sie bietet als erste „University of Applied Sciences“ in Indonesien Studiengänge nach europäischem Standard an. Neben der theoretischen Ausbildung sind zwei Praxissemester verpflichtender Teil des Studiums, eines im Inland, das zweite in Europa, vornehmlich in Deutschland. Der Standort Soest der Fachhochschule Südwestfalen unterhält engste Kontakte zur SGU und begrüßt jedes Jahr über 200 Gaststudierende aus Indonesien.

Zum ersten Mal verbringen nun zwei Studenten ihr Praxissemester am Standort Iserlohn, betreut von Dr. Gretel Chometon-Luthe. Adinda studiert Pharmazeutische Technik und Nico Biomedizinische Technik. Da gibt es viele Parallelen zum Iserlohner Studiengang Bio- und Nanotechnologien, auch wenn sie dort manchmal akademisches Neuland betreten. „Sie erfahren bei uns, wie die Laborabläufe funktionieren und nehmen am Projekt „Optimierung eines 3 D Hautmodells zur Behandlung mit nicht thermalem atmosphärischem Plasma teil“, berichtet Lea Große Kersting, die die beiden als Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich des Tissue Engineerings unterstützt. Für Adinda ist besonders der Aspekt „Gute Herstellungspraxis“ (GMP) interessant: „Darunter versteht man Richtlinien zur Qualitätssicherung der Produktionsabläufe und -umgebung in der Produktion von Arzneimitteln und Wirkstoffen, aber auch bei Kosmetika, Lebens- und Futtermitteln. Ich erstelle eine Arbeitsanweisung (SOP) zum Ankleide-prozedere/Ein-und Ausschleusen in Reinräumen. Das kann ich später bei meiner beruflichen Tätigkeit gut gebrauchen“, ist sie sich sicher. Für Nico sind die Versuche mit lebenden Hautzellen zur Herstellung von Hautäquivalent beim Tissue Engineering neu und spannend. Der 21-Jährige ist es bereits zum zweiten Mal in Deutschland und kennt schon deutsche Gepflogenheiten. Untergebracht sind beide in Appartements in Iserlohn bzw. Hemer und in der freien Zeit stehen neben Ausflügen in der Region auch Städtereisen in ganz Deutschland auf dem Programm. „Das klappt ganz gut, weil das öffentliche Verkehrssystem ähnlich wie in Indonesien funktioniert“, stellen die beiden fest. Lebensmittel kaufen die beiden vorzugsweise im Asialaden in Iserlohn und kürzlich hat Nico von dem Indonesischen Restaurant am Grüner Weg erfahren: „Das muss ich jetzt unbedingt noch ausprobieren“.

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