Iserlohn – Auslandserfahrungen im Studium weiten den Blick, stärken das Selbstbewusstsein und eröffnen neue Perspektiven. Zum ersten Mal fanden an allen Standorten der Fachhochschule Südwestfalen „International Partner Days“ statt. Das Ziel: Studierenden die Wichtigkeit von Auslandserfahrungen für ihre beruflichen und persönlichen Perspektiven zu vermitteln. Am Standort Iserlohn hatte Prof. Dr. Nicole Rauch als Auslandbeauftragte für den Fachbereich Informatik und Naturwissenschaften Vertreterinnen und Vertreter ausländischer und hiesiger Unternehmen zu einer Vortragsveranstaltung eingeladen.
„Mach es, die Erfahrung wird alles für dich ändern“, plädierte der ehemalige FH-Student Daniel Cairns, der selber ein Auslandssemester in Schottland verbracht hatte, leidenschaftlich für einen Auslandsaufenthalt während des Studiums. „Der Lebenslauf sollte Pluspunkte enthalten, dazu zählt auch die Auslandserfahrung, das ist wichtig für die Jobsuche“, so sein Rat. Unterstützung erhielt er dabei von Prof. Christoph Wagener, Leiter Forschung und Produktentwicklung bei Kirchhoff Automotive. Wagener stellte den Studierenden die Kirchhoff Automotive vor, die mittlerweile als „Global Player“ mit 30 Werken in 11 Ländern auf drei Kontinenten vertreten ist. „Unsere Ingenieure und Ingenieurinnen werden also nicht nur in Deutschland eingesetzt“, berichtete Wagener, „wir müssen da sein, wo der Kunde sein Fahrzeug entwickelt“. Gutes Englisch sei daher bei Kirchhoff auch eine Einstellungsvoraussetzung. „Wir suchen weltoffene, kreative Teamplayer, die neben fachlicher Expertise auch internationale Erfahrungen und interkulturelle Sensibilität mitbringen“, gab Wagener den Studierenden mit auf den Weg.
Auf die Bedeutung eines weltweiten Netzwerks für die Karriere als Wissenschaftler wies Prof. Dr. Michael Heise hin und gab Erfahrungen aus seiner beeindruckenden internationalen wissenschaftlichen Laufbahn weiter. Prof. Dr. Antony N. Davies von AkzoNobel fesselte die Studierenden mit einem lebhaften Vortrag, gespickt mit unterhaltsamen englischen Humor, über die Notwendigkeit der wissenschaftlichen Verzahnung mit der Industrie. Dabei berichtete er eindrucksvoll am eigenen Beispiel, wie schnell sich eine berufliche Laufbahn ändern kann und wie hilfreich Netzwerke bei der Neuorientierung sind. Dr. Lide Rodriguez von CIC energiGUNE ging in ihrem Vortrag auf die Bedeutung von Interdisziplinarität ein. Sie machte klar, dass der persönliche Hintergrund häufig wichtiger ist als fachliche Spezialisierung: „Diese kann noch während des Arbeitsprozesses erlernt werden. Persönlichkeiten entwickeln sich durch einen Auslandsaufenthalt“.
Tobias vom Bey und Sven Schewe, die beide das Masterstudium Bio- und Nanotechnologien absolvieren, haben aus dem International Partner Day in Iserlohn viele Anregungen und Tipps mitgenommen. Beide überlegen jetzt ein Auslandspraktikum durchzuführen oder ihre Masterarbeit im Ausland zu schreiben. „Für mich war die Veranstaltung sehr motivierend und insbesondere das fiktive Bewerbungsgespräch, das Prof. Wagener und Daniel Cairns uns als Rollenspiel vorgeführt haben, hat mir die Augen geöffnet, wie wichtig für die Unternehmen heute Auslandserfahrung ist“, meinte Tobias vom Bey. Für Sven Schewe war insbesondere der Aspekt des Netzwerkens wichtig: „Daraus ergeben sich viele Möglichkeiten, das war mir bis jetzt nicht so klar“.
Zum Abschluss luden das Organisationsteam und das Akademische Auslandsamt ins Hochschulfoyer zum „International Cafe“ ein. Studierende, Referenten und die derzeitigen ausländischen Studierenden in Iserlohn konnten dort erste internationale Networking-Kontakte knüpfen.