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Batterie aus recycelten Akkuzellen

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Iserlohn – Eine Lösung zum ressourcenschonenen Betrieb eines Elektroautos hat Jan Rhebaum, Student des Masterstudiengang Integrierte Produktentwicklung an der Fachhochschule Südwestfalen in Iserlohn, in seiner Masterarbeit entwickelt und konzipiert. Herausgekommen ist ein Lithium Ionen Akku, der komplett aus recycelten Akkuzellen besteht.

Mit dem Erkenntnisfortschritt ist es so eine Sache. Nicht immer führt er auf direktem Weg zum Erfolg. Diese Erfahrung musste auch Jan Rhebaum machen, der sich für seine studentische Projektarbeit und anschließende Masterarbeit ein ambitioniertes Ziel gesteckt hatte. Der passionierte Oldtimer-Sammler hatte eines der raren, in den 50er Jahren erbauten, BAW Spatz Modelle erworben. Neben seiner Vorliebe für alte Autos liegen dem 26-jährigen Iserlohner der Umweltschutz und Nachhaltigkeit sehr am Herzen. Warum nicht beides zusammenbringen, dachte er sich und tüftelte an einer Lösung, den BAW Spatz mit einem modernen ressourcenschonenden Elektroantrieb auszurüsten. Doch damit nicht genug, die Glasfaserkarosserie sollte auch noch gewichts- und steifigkeitsoptimiert neu gebaut werden.

Das Vorhaben ließ sich jedoch nicht wie gedacht realisieren, die Arbeiten erwiesen sich als extrem aufwendig und auch in Hinblick auf eine Straßenzulassung türmten sich die Hürden auf. Also ein neuer Versuch, diesmal mit einem nicht weniger exotischen Automodell, einem indischen Reva. Dieses Kleinauto war bereits mit einem Elektroantrieb ausgestattet, allerdings mit der veralteten Bleiakku-Technologie. „Mein Ziel war es, bereits genutzte und entsorgte Akkuzellen, die zuhauf im Umlauf sind, zu verwenden und ihnen quasi ein zweites Leben zu schenken, denn die meisten Zellen sind noch für weitere Anwendungen zu gebrauchen“, berichtet Rhebaum. Sein größtes Problem war allerdings der Bezug der gebrauchten Zellen. Die städtischen Bringhöfe dürfen diese nicht herausgeben. Fündig wurde er schließlich bei einem Unternehmen, das Laptops entsorgt. Mehrere tausend dieser Laptopzellen wurden getestet, sortiert und die besten zur Wiederverwendung ausgewählt. In einer speziellen Konstellation setzte Jan Rhebaum diese in einem ersten Schritt zu einem neuen Testakku zusammen, der nun unter dem Sitzplatz seines Reva einen Platz findet. „Das Recyclingpotenzial der Akkus ist enorm und auch nach dem Leben als E-Mobil Akku im Reva gibt es durchaus noch weitere Leben“, ist Rhebaum überzeugt.

Der Reva hat seine erste Straßensaison als modernes E-Auto im Oktober abgeschlossen und Jan Rhebaum ist zufrieden. Die Reichweite beträgt derzeit 23 km. Nach dem Winter werden es zwischen 100 und 140 km sein und mit Kosten von 3 Euro auf 100 km fährt es sich damit günstiger als mit dem ÖPNV oder anderen E-Autos. Das bestätigt auch sein Betreuer, Prof. Dr. Mark Fiolka: „Für Autos, die vorwiegend im Stadtverkehr unterwegs sind, reichen recycelte Akkus völlig aus. Mit seiner Masterarbeit hat Jan Rhebaum weit in die Zukunft geschaut. Hier liegt ein Potenzial, das in Deutschland noch nicht ausgeschöpft wird“.

Quelle: Fachhochschule Südwestfalen

Quelle: Fachhochschule Südwestfalen

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