Sprechstunden in Meinerzhagen und Kierspe
Kierspe/Meinerzhagen (pmk) – Über eine neue Kollegin freuen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Sozialpsychiatrische Dienstes des Märkischen Kreises als Beratungsstelle für Menschen mit seelischen Störungen, Suchterkrankungen und demenziellen Veränderungen. Als Nachfolgerin von Bernd Faber, der in den Ruhestand gewechselt ist, hat Judith Peter die Beratung und Vermittlung von Hilfen für Bürgerinnen und Bürger der Städte Kierspe und Meinerzhagen übernommen. Sie hilft bei Depressionen, Angst- und Zwangserkrankungen oder psychischen Störungen im Alter. Auch für Menschen, die Probleme mit Alkohol- oder Medikamentensucht haben, ist die 34-jährige Lüdenscheiderin erste Ansprechpartnerin. Die Sozialarbeiterin bietet montags in Meinerzhagen (Volmestraße 2a) eine offene Sprechstunde von 9:00 bis 11:00 Uhr an. In Kierspe (Kölner Straße 37) findet diese mittwochs in der Zeit von 9:00 bis 11:00 Uhr statt. Darüber hinaus können jederzeit Gesprächstermine unter der Telefonnummer 02351/966-7613 vereinbart werden.
Judith Peter ist eine von 27 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Sozialpsychiatrischen Dienstes beim Märkischen Kreis. Er ist Anlaufstelle für Menschen mit Suchtproblemen und psychischen Erkrankungen sowie in zunehmendem Maße mit demenziellen Erkrankungen. Der Sozialpsychiatrische Dienst ist für Angehörige und Betroffene häufig die erste Anlaufstelle, er arbeitet mit vielen Institutionen zusammen – die Psychiatrische Klinik am Klinikum Lüdenscheid gehört ebenso dazu wie das Betreute Wohnen oder das Jugendamt des Märkischen Kreises.
Lothar Buddinger, Arzt für Psychiatrie und Psychotherapie sowie Leiter des Sozialpsychiatrischen Dienstes des Märkischen Kreises, erläutert die Vorteile, die sein Fachdienst hat: „Durch die Möglichkeit, die Klienten zu Hause besuchen zu können und somit einen Eindruck von den konkreten Lebensumständen zu erhalten, ist eine effektive Hilfe und Beratung möglich.“ Auch Judith Peter weiß dies zu schätzen. Sie besucht ihre Klienten zu Hause, hält Telefon- und Mail-Kontakt. Nicht selten reicht eine ein- oder zweimalige Beratung schon aus. In vielen Fällen besucht sie die Betroffenen jedoch mehrmals im Monat. Als Ansprechpartnerin erarbeitet sie gemeinsam mit den Erkrankten individuelle Problemlösungen.
Wie es die 34-Jährige aus der Erfahrung bei ihrer vorherigen Tätigkeit im ambulanten Betreuten Wohnen kennt, suchen Alkoholkranke selten aus eigenem Antrieb Hilfe. Oft ist es der Druck von außen, der sie zur Beratung führt. Häufig bedarf es vieler Gespräche, um die Klienten zu motivieren und eine günstige Therapieform zu finden und zu vermitteln. Nach der Durchführung einer stationären Entwöhnungstherapie besteht die Möglichkeit vor Ort eine ambulante Nachsorgebehandlung durchzuführen.
Dass die Arbeit im Sozialpsychiatrischen Dienst nicht immer von Erfolgen gekrönt ist, gibt Lothar Buddinger zu: „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können nur dann helfen, wenn bei dem Betroffenen ein Mindestmaß an Motivation zur Änderung der bisherigen Situation vorhanden ist.“ Im vergangenen Jahr wurden in Meinerzhagen und Kierspe insgesamt 166 Menschen von den Mitarbeitern des Sozialpsychiatrischen Dienstes des Märkischen Kreises beraten. Hiervon litten 35 an einer Abhängigkeitserkrankung.