Märkischer Kreis (pmk) – Die Kraft-Wärme-Kopplung bietet gute Möglichkeiten, Energie effizienter zu nutzen. Wie es geht, erfuhren mehr als 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei einer Info-Veranstaltung im Lüdenscheider Kreishaus.
Groß war das Interesse an der Informationsveranstaltung zum Thema „Kraft-Wärme-Kopplung – Nutzungsmöglichkeiten“. Dazu konnte Landrat Thomas Gemke mehr als 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrüßen. Es war die fünfte Veranstaltung in der Reihe „Erneuerbare Energien“, zu denen der Kreis zu eingeladen hatte. Hintergrund ist das Ziel der Landesregierung, den Anteil von Strom aus der Kraft-Wärme-Kopplung von zurzeit 13 Prozent auf mindestens 25 Prozent im Jahr 2020 zu erhöhen. Das Potential sei vorhanden, leider sei die Technologie noch nicht hinreichend bekannt.
Vier Referentinnen und Referenten nahmen sich des vielschichtigen Themas an. Michael Rebbert vom SenerTec-Center aus Lüdenscheid stellte den interessierten Zuhörern die Grundlagen von hocheffizienten KWK-Anlagen mit Blick auf deren Wirtschaftlichkeit und den Umweltschutz vor. Er erläutert die Grundlagen der Technik, bei der die eingesetzte Primärenergie wie Gas oder Heizöl wesentlich effektiver genutzt werden kann. Der Wirkungsgrad liege bei 80 bis 90 Prozent. Bei herkömmlicher getrennter Erzeugung von Strom und Wärme seien es nur 40 bis 60 Prozent. Gleichzeitige Erzeugung sei vergleichbar mit einem PKW, der durch seinen Antrieb Wärme für die Heizung und Strom für die Lichtmaschine produziere.
Marcus Müller, Klima-Netzwerker der EnergieAgentur.NRW, machte auf das „KWK-Impulsprogramm“ aufmerksam, stellte dessen Potentiale, die Einsatzmöglichkeiten und deren Förderung vor. Seiner Meinung nach gibt es noch ein großes auszuschöpfendes Potential – sowohl für Firmen als auch für Privatpersonen. Wobei die Nutzung für große Flächen wirtschaftlicher sei als etwa für ein Einfamilienhaus.
Ulrike Jostmann, Klimaschutzbeauftragte Stadt Iserlohn, berichtete über den Landeswettbewerb KWK-Modellkommune. Iserlohn wurde als eine von 20 aus 51 Bewerbern aus der ersten Phase ausgewählt. Nun werde im zweiten Schritt ein Feinkonzept erstellt. Es gehe um fünf Millionen Euro, die in die Umsetzung fließen könnten, denn im Jahr 2017 soll nachgewiesen werden, dass das Konzept auch realisiert wurde.
Reiner Timmreck von den Stadtwerken Iserlohn führte weitere Details zu „Iserlohn – KWK-Modellkommune“ aus. So sei beispielsweise geplant, dass sogenannte Wärmeinseln mit Nahwärme und Stadtteile mit Fernwärme versorgt werden sollen.
Die nächste Veranstaltung findet am 28. Oktober im Lüdenscheider Kreishaus statt und wird das Thema „Geothermie – Nutzungsmöglichkeiten“ haben. Zeitgleich wird am 27. Oktober 2014 die Ausstellung „Mein Haus spart Energie – gewusst wie!“ im Foyer des Kreishauses eröffnet.