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Landschaftsbeirat begrüßt Konzentrationszonen

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Märkischer Kreis (pmk) – Die Änderung des Flächennutzungsplanes für Nachrodt-Wiblingwerde mit der Ausweisung von Vorrangzonen für weitere Windkraftanlagen sowie die Zusammenlegung der Steinbrüche Asbeck und Horst im Hönnetal: Das waren zwei zentrale Themen in der Sitzung des Landschaftsbeirates.

Der Beirat bei der Unteren Landschaftsbehörde des Märkischen Kreises begrüßt das Vorhaben der Gemeinde Nachrodt-Wiblingwerde Konzentrationszonen für die Errichtung von Windenergieanlagen auszuweisen. Deshalb folgten die Mitglieder einstimmig dem Beschluss des Gemeinderates vom 14. August 2012 zur 22. Änderung des Flächennutzungsplanes. Damit erfülle die Gemeinde ihren Auftrag, im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes sowie der Energiewende der Windenergie „substanziellen Raum“ zu verschaffen. Sie behalte sich gleichzeitig die Möglichkeit der planerischen Steuerung. Ergänzend empfahl der Landschaftsbeirat der Gemeinde Nachrodt-Wiblingwerde dringend, die Planung mit der Bevölkerung gemeinsam durchzuführen – im Konsens also, nicht im Gegensatz zur ihr.

Zuvor hatte Claudia Bredemann vom Gutachterbüro ökoplan aus Essen Auszüge aus ihrem 60-seitigen Gutachten vorgestellt. Im Ergebnis kommt die Untersuchung zu dem Urteil: „Es gibt keine Vollzugshindernisse auf Flächennutzungsplanebene“, so Claudia Bredemann. Unter anderem seien die Abstände zur Siedlungsbebauung (700 Meter) und zu Einzelgebäuden (500 Meter) größer als vom Gesetzgeber vorgeschrieben. Sollte die Änderung des Flächennutzungsplanes die Gremien passieren, sieht das Gutachterbüro Platz für bis zu acht kleinere Windkraftanlagen. Bredemann: „Zwei sind schon in Betrieb, eine ist genehmigt.“ Auf den im Plan ausgewiesenen Flächen sieht sie „Raum für zwei bis drei große Anlagen“ mit einer Höhe von mehr als 150 Metern. „Es gibt wohl Investoren, die dort bauen wollen“, erklärte die Gutachterin im Landschaftsbeirat.

Die Firma Rheinkalk GmbH möchte ihre Steinbrüche Asbeck und Horst im Hönnetal zusammenlegen. Deshalb befasste sich der Beirat mit einem entsprechenden Antrag des Unternehmens nach dem Wasserhaushaltsgesetz. „Der Regionalrat bei der Bezirksregierung hat unsere Planungen bereits abgesegnet“, erklärte Unternehmens-Vertreter Uwe Stichling den Beiratsmitgliedern. Es seien zahlreiche Gutachten erarbeitet worden, unter anderem zu Erschütterungen bei den Sprengungen, zur Luftqualität, zu Lärmimmissionen, die Hydrologie wurde untersucht, es gebe eine Umweltverträglichkeitsstudie mit integrierten Landschaftspflegerischen Begleitplan, die FFH-Verträglichkeit wurde untersucht, der Artenschutz wurde berücksichtigt. Rheinkalk beabsichtigt die beiden jetzt noch durch eine Kalkrippe getrennten Steinbrüche Asbeck und Horst zu vereinen und den Kalkstein gemeinsam abzubauen.

Warum der Abbau für die Standortsicherung des Unternehmens so wichtig ist, erklärte Uwe Stichling so: „Das Hönnetal verfügt über eine bis zu 1.000 Meter mächtige Lagerstätte. Der Standort ist relativ einmalig in Deutschland. Dort lagern mehrere hundert Millionen Tonnen.“ Die Zusammenlegung sichere den Standort für weitere 30 bis 50 Jahre. Stichling: „Wir sind ein imitierender Betrieb, das wissen wir. Deshalb stehen wir ständig in Kontakt mit den Bürgern und dem Ortsvorsteher. Alle Messdaten werden veröffentlicht. Die Sensibilität des Hönnetals ist uns bewusst.“ Bevor der Landschaftsbeirat zu einer abschließenden Empfehlung kommt, soll eine eingesetzte Arbeitsgruppe aus ortskundigen Beiratsmitgliedern sich die Gegebenheiten genauer ansehen.

Zufrieden war der Landschaftsbeirat mit dem überarbeiteten Bebauungsplan für den Park von „Haus Ortlohn“ in Iserlohn. Insgesamt freute es die Beiratsmitglieder, dass mehr Bäume erhalten werden können als bei der ersten Planung. Ursprünglich sollten fast 150 Gehölze fallen, jetzt sind es noch 37. Das Gremium hatte noch einige Verbesserungsvorschläge. Um den Restpark dauerhaft für jedermann zugänglich und offen zu halten, wird eine Übernahme des Gelän-des durch die Stadt Iserlohn empfohlen und begrüßt.

Einstimmig votierte der Beirat für die Ausweisung des Naturschutzgbebietes „Nottkleff“ in Schalksmühle und freute sich über Dietrich Daub als neuen Landschaftspfleger im Dienstbezirk Altena. Er folgt auf Manfred Bierwirth. Jetzt sind wieder alle Dienstbezirke im Märkischen Kreis mit Landschaftspflegern besetzt.

Vertreter der mark E stellten dem Beirat ihre geplanten Windkraftanlagen-Projekte vor, speziell für die Standorte in Lüdenscheid-Oberhunscheid und Lüdenscheid-Verse.

Der Landschaftsbeirat ist für die Ausweisung des Naturschutzgbebietes „Nottkleff“ in Schalksmühle (Foto: Derian/Märkikscher Kreis).
Der Landschaftsbeirat ist für die Ausweisung des Naturschutzgbebietes „Nottkleff“ in Schalksmühle (Foto: Derian/Märkikscher Kreis).

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