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A45-Vollsperrung: Kritik und Forderungen zu Lkw-Verkehr

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Lüdenscheid – Die Stadt Lüdenscheid setzt sich weiterhin dafür ein, dass der überregionale Schwerlastverkehr großräumig über die Autobahn umgeleitet wird. Außerdem sollen die zuständigen Ministerien von Bund und Land offene Fragen in Sachen Verkehrsrecht beantworten. Das haben die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses am Montag, 13. Februar, einstimmig bei einer Enthaltung beschlossen. Die Anregung der „Bürgerinitiative A45 Lüdenscheid“, dem Lkw-Transitverkehr die Fahrt durch das Stadtgebiet generell zu verbieten, ist dagegen keine Option.

Aus verkehrsrechtlichen Gründen dürfe die Stadt Lüdenscheid ein solches Verbot überhaupt nicht aussprechen. Lediglich auf der A45-Bedarfsumleitung wäre es möglich, ein Durchfahrtsverbot für den reinen Lkw-Durchgangsverkehr anzuordnen, erklärte Christian Hayer. Allerdings wäre, so der Leiter des städtischen Fachdienstes Verkehrsplanung und -lenkung, „eine lokale Lösung aus unserer Sicht nicht zielführend“. Hayer zählte drei entscheidende Probleme auf:

  1. Bislang gibt es weder ein Verkehrsschild noch keine Kombination von Verkehrszeichen, die ein solches Lkw-Durchfahrtsverbot rechtssicher regelt. Damit gibt es für die Polizei aktuell auch überhaupt keine Möglichkeit, Verstöße zu ahnden.
  2. Eine klare Definition für regionalen Lkw-Verkehr und die Auslegung des 75-Kilometer-Radius liegt bislang nicht vor.
  3. Würde die Stadt ein Durchfahrtsverbot für den überregionalen Schwerlastverkehr auf der Bedarfsumleitung anordnen, wären zum einen starke Verlagerungseffekte auf die Lüdenscheider Nachbarkommunen zu befürchten. Diese wehren sich ebenso dagegen wie der Märkische Kreis, der noch dazu für den Bereich Lüdenscheid-Nord und die L692 zuständig ist – und damit für diesen Bereich seinerseits ein Lkw-Verbot anordnen müsste. Zum anderen würde der Schwerlastverkehr auch auf die sensiblen und ohnehin bereits stark belasteten Lüdenscheider Verkehrsadern Volmestraße (B54), Talstraße, Bräuckenkreuz und Herscheider Landstraße ausweichen. Dadurch bestünde das Risiko, die Erreichbarkeit der Märkischen Kliniken zu gefährden. Die Stadt Lüdenscheid würde ihrer Fürsorgepflicht nicht nachkommen.

Vor diesem Hintergrund sei ein Durchfahrtsverbot für den überregionalen Lkw-Verkehr nicht praktikabel und eben „keine gute Lösung“, sagte Bürgermeister Sebastian Wagemeyer: „Bund und Land machen es sich zu einfach.“ Dabei seien deren Verkehrsministerien als zuständige Behörden in der Pflicht, klare rechtliche Regelungen zu schaffen – und diese Aufgaben nicht einfach auf die kommunale Ebene abzuwälzen. Das unterstrich auch Martin Bärwolf, Fachbereichsleiter Planen und Bauen, mit deutlichen Worten.

Die für Lüdenscheid und die Region beste Lösung sei nach wie vor eine weiträumige Umleitung des überregionalen Schwerlastverkehrs über das Autobahnnetz, betonte Wagemeyer. Diese Forderung unterstützten auch die Nachbarkommunen, allen voran die Stadt Meinerzhagen, in der der Lkw-Verkehr seit der Sperrung der A45-Talbrücke Rahmede deutlich zugenommen habe. Wagemeyer kündigte weitere „intensive Gespräche“ mit den benachbarten Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern sowie dem Märkischen Kreis an, um den Druck auf Bund und Land zu erhöhen. Bislang lehnt die Autobahn GmbH eine Umleitung des überregionalen Lkw-Verkehrs über das Autobahnnetz aus rechtlichen Gründen ab.

Einen weiteren Vorschlag aus Reihen der „Bürgerinitiative A45 Lüdenscheid“ will Wagemeyer prüfen lassen: die Anschaffung eines weiteren „Enforcement Trailers“. Einen solchen mobilen Anhänger, der über ein Laser-Messgerät verfügt und über mehrere Tage autonom Geschwindigkeitsverstöße erfasst, hat die Stadt bislang als Reaktion auf die A45-Vollsperrung zur Verkehrsüberwachung angemietet. Wenn dieser Trailer am Straßenrand steht, hielten sich deutlich mehr Verkehrsteilnehmende an das „Tempo-30“-Limit, das auf Teilen der Bedarfsumleitung gilt, sagte ein Anwohner. Daher könnten mehrere solcher „Blitzer“ dabei helfen, den Lärmpegel für Anwohner zu senken.

Quelle: Stadt Lüdenscheid

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Ein Kommentar

  1. Guten Tag,

    also eigentlich hätte die Brücke auch konventionel abgebrochen werden können. Bei dieser Entscheidung wäre ein westlicher Neubau der den Gesamtverkehr tragenden ersten Brückenhälfte schon Ende 2022 bez. Mitte 2023 überfahrbar gewesen. Danach hätte man zu genüge Zeit gehabt die alte Brücke unter Vollsperrung der Altenaer Str. abzubrechen. Oder ?

    Guten Tag,

    der seitlich geplante Neubau war ürsprünglich für ein unnötiges Provisorium geplant. Zudem sollte dieses soweit ich mich erinnern kann auf der Westseite, mit starker Bebauung, entstehen. Die Ostseite hätte kaum oder weniger Probleme gemacht. Eigentlich wäre es mit weniger Schwierigkeiten in FR Dortmund möglich gewesen, wie bereits erwähnt, eine dauerhafte erste den Gesamtverkehr tragende Brückenhälfte mit entsprechender Verziehung der A45 zu bauen. Die Idee hatte keiner, oder keiner machte sich hierüber Gedanken. Da wollte man lieber warten um den wundersamen, überflüssigen, klimaschädlichen, teuren, zeitaufwendigen, Ingeneure beglückenden, Querverschub auch hier durchzuführen. Hatte bei der Lennetalbrücke, obwohl auch hier, wie in fast allen anderen Fällen nicht nötig so viel Beifall gebracht. Auch bei der Talbrücke Rälsbach hier sogar Verschub unten an den Pfeilerfundamenten kommt diese teure überflüssige Lösung zum Einsatz.
    Deutsche Ingeneurfähigkeiten dürfen aber nicht dazu führen den Bürgern Schaden zuzuführen, schlimm genug sind unnötige Umweltbelastungen und hohe Kosten.
    Bei wirklich verantungsbewussten Beamten und Ingeneuren hätten spätestens bei dem vorgezogenen Neubau der Brücke Brunsbecke, da baugleich mit Rahmedetalbrücke, die Alarmglocken schrillen müssen. Ein optischer Vergleich vor Ort oder ein kritischer Blick in die Brückenbücher hätte den Neubau der Rahmedetalbrücke priorisiert. Aber so ist es bei uns eben gekommen Planfeststellung vor Vernunft, Ästhetik vor Vernunft, Kosten egal, alle Beteidigten können sich nun zurücklehnen und auf fehlende Planfeststellungsunterlagen berufen . Gesunder Menschenverstand spielt hier keine Rolle mehr, keiner muckt auf. Das ist so wie bei Aserix und Obelix im römischen Rathaus, dort fehlte glaube ich die Bescheinigung für den Empfang einer Bescheinigung oder so ähnlich.

    Gruß
    R. Paul

    NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst hielt bei der IHK-Jahresveranstaltung in Siegen die Festrede.
    Wüst (CDU) schürte vor 1500 Gästen in Siegen die Hoffnung auf „Deutschlandtempo“ beim Neubau der A45-Talbrücke Rahmede.

    Oh je, oh je, bloß kein Deutschlandtempo. Da wäre Chinatempo mit Turbo, oder wenigstens Italientempo, angeraten, oder ?
    Nein lieber auch das nicht weil: In China hätte man alle am Brückenbau beidigten Führungskräfte erst in Quarantäne geschickt
    und dabei hätten sie ihr Gesicht verloren. Der italienische Baumeister und Architekt der eingestürzten, nach ihm benannten
    Morandibrücke, hatte wenigstens wissentlich der Schwachstellen der Brücke schon 1979 eine ständige Wartung angemahnt.

    Aber auch damals legte man schon zu hohen Wert auf Ästhetik bei diesen Zweck- und Nutzbauwerken für den Strassenverkehr, zu lasten
    der Stabilität. Die neue Brücke konnte vom Baumeister Morandi, auch mit Blick auf Stabilität ohne unnötigen Schnickschnack, so
    schnell neu gebaut werden. Aber sie sieht trotzdem gut aus, wir sollten auch mehr Pragmatismus bei den neuen Brücken der
    Sauerlandlinie zulassen. Es gibt viele preiswerte und schnell umsetzbare Lösungen beim Brückenbau. Auch ohne zeitaufwendige,
    umweltschädliche und fast immer überflüssige Brückenquerverschübe. Auch für den Ersatzneubau der Rahmedetalbrücke hätte man
    schon die erste den Gesamtverkehr tragende Brückenhälfte bis Mitte 2024, gut 20 meter neben der alten bauen können. Davon bin
    ich überzeugt. Danach hätte dann der Abbruch der alten Brücke ohne Hektik erfolgen können. Oder ?

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