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Märkischer Kreis: 111 Besucher bei der Ausstellungseröffnung: „Bei Tisch – Essen und Trinken in der Frühen Neuzeit“

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Märkischer Kreis – Das Thema Essen und Trinken betrifft jeden. Das wurde bei der Eröffnung der Ausstellung „Bei Tisch – Essen und Trinken in der Frühen Neuzeit“ deutlich, die jetzt in den Museen auf der Burg Altena und im Deutschen Drahtmuseum eröffnet wurde. 111 Besucher füllten den Ausstellungsraum auf der Burg, um den Musikbeiträgen und Reden zu lauschen. Den musikalischen Startschuss machte das Ensemble für Alte Musik der Musikschule der Stadt Lüdenscheid. Passend zum Thema spielten die Musiker „Tafelmusik“ von Georg Philipp Telemann extra für die Eröffnung umgeschrieben.

Landrat Thomas Gemke freute sich darüber, dass ein Großteil der Objekte aus den Beständen der Museen des Märkischen Kreises stammt. „Die meisten von ihnen lagern normalerweise im Depot und bleiben für die Öffentlichkeit im Verborgenen. Nun werden sie aus ihrem Schattendasein herausgeholt.“ Zahlreiche Objekte externer Leihgeber ergänzen und bereichern die Ausstellung. Neben Privatleuten kommen die Leihgaben vom Deutschen Klingenmuseum Solingen, dem LVR-Freilichtmuseum Kommern, dem Museum für Kunst- und Kulturgeschichte der Stadt Dortmund, dem Sänger- und Kaufmannsmuseum des Landkreises Elbe-Elster in Finsterwalde und der Landeskundlichen Bibliothek des Märkischen Kreises in Altena.

Foto: Bernadette Lange/Märkischer Kreis
Foto: Bernadette Lange/Märkischer Kreis

Dr. Agnes Zelck, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Museen, führte sehr kundig in die Thematik der Ausstellung ein. Dabei wies sie darauf hin, dass für viele Dinge aus dem Bereich Essen und Trinken, die uns heute als sehr selbstverständlich erscheinen, die Grundlagen erst in der Frühen Neuzeit gelegt wurden. So bildete sich das dreiteilige Essbesteck aus Löffel, Messer und Gabel im gleichen Design, erst im 17. Jahrhundert heraus. Allerdings fand sogar der Adel nicht sofort Gefallen an dieser Form des Bestecks. Dr. Agnes Zelck zitierte Lieselotte von der Pfalz: „Ich habe mich Zeit meines Lebens beim Essen nur meines Messers und meiner fünf Finger bedient.“ Neben exklusiven Bestecken ist ein besonderer Hingucker auf der Burg Altena eine adelige Desserttafel aus dem 18. Jahrhundert.

Der zweite Teil der Eröffnung fand im Deutschen Drahtmuseum statt. Hier sind damals neue Lebensmittel zu sehen, darunter Tee, Kaffee und Schokolade. Ferner wird das Kochen veranschaulicht und Einsicht in historische Kochbücher geboten. Die Themen Henkersmahl und Hunger werden ebenfalls aufgegriffen. Für die Besucher der Eröffnung gab es im Drahtmuseum frisch gezapftes Bier und Pumpernickel mit Schinken und Käse. Passend zu den westfälischen Spezialitäten spielte das Bläserquintett „die köstlichen Fünf“ zünftige Unterhaltungsmusik.

Die Ausstellung „Bei Tisch – Essen und Trinken in der Frühen Neuzeit“ ist noch bis zum 14. Mai 2017 zu den üblichen Öffnungszeiten der Museen Burg Altena sowie des Deutschen Drahtmuseums zu sehen.

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