Märkischer Kreis – Im Foyer des Lüdenscheider Kreishauses ist ab Dienstag, 5. September, die Wanderausstellung „200 Jahre Rheinische und Westfälische Kreise“ zu sehen. Angereichert ist die Präsentation mit Beiträgen des Kreisarchivs des Märkischen Kreises, der Landeskundlichen Bibliothek sowie der Katasterbehörde.
„200 Jahre Rheinische und Westfälische Kreise“ heißt eine Ausstellung, die von Dienstag, 5. September, bis einschließlich Freitag, 27. September, im Foyer des Lüdenscheider Kreishauses zu sehen ist. Anlass ist das 200-jährige Jubiläum der Kreise, das im vergangenen Jahr gefeiert wurde. Auch wenn der Märkische Kreis in seinem heutigen geografischen Zuschnitt erst seit 1975 besteht, geht die Bildung seiner Vorgängerkreise ebenfalls ins 19. Jahrhundert zurück. Die Jubiläumsausstellung informiert mit 26 Bannern über die Geschichte der Gebietskörperschaften in Nordrhein-Westfalen. Die Präsentation zeichnet sich durch prägnante Kurztexte sowie viele großformatige Bilder aus, mit denen die verschiedenen Zeitepochen der vergangenen zwei Jahrhunderte lebendig werden.
Die Wanderausstellung des Landkreistages Nordrhein-Westfalen zeichnet die Entwicklung der Kreise seit ihrer Gründung durch die Preußen im Jahr 1816 bis heute nach. Der Untertitel „Von der preußischen Obrigkeit zur bürgerlichen Selbstverwaltung“ verdeutlicht die Wandlung von zunächst stark staatlich gelenkten Behörden zu modernen kommunalen Dienstleistern. Die Schau wurde vom Arbeitskreis der Kreisarchive NRW erarbeitet und tourt seit dem vergangenen Jahr durch Nordrhein-Westfalen. Eine ausführliche Dokumentation ist in der Begleitpublikation zur Ausstellung enthalten, die ebenfalls von den nordrhein-westfälischen Kreisarchiven erarbeitet wurde. Ergänzt wird die Präsentation durch Beiträge des Kreisarchivs des Märkischen Kreises, eine Literaturauswahl unter dem Titel „200 Jahre Kreise in Südwestfalen“ der Landeskundlichen Bibliothek sowie einige historische Kartenbeispiele der Katasterbehörde, die nach der Ausstellung im Kundenzentrum des Kreishauses zu sehen sind.
Kreisarchivarin Dr. Christiane Todrowski: „Der in der Ausstellung betrachtete Zeitraum ist von extremen Umbrüchen und Verwerfungen geprägt. Die Folgen der napoleonischen Besetzung waren nach der Übernahme der Gebiete der Rheinlande und Westfalens durch Preußen infolge des Wiener Kongresses noch gut zu spüren.“ Abgerundet wird die Ausstellung durch Themen aus den Beständen des Kreisarchivs, beispielsweise die Einteilung der Kreise des Regierungsbezirks Mark, Westfalen, von 1817. Dr. Christiane Todrowski: „Was heute nicht mehr viele wissen, Balve (Stadt und Amt) gehörte damals schon zum Kreis Iserlohn, ebenso (Hohen) Limburg und Ergste.“ Und auch das bekommt aus heutiger Sicht zusätzliche Bedeutung: 1945 lebten allein im damaligen Kreis Altena 32.000 Flüchtlinge. Das Kreisarchiv erinnert auch an die Auseinandersetzungen um die Kommunalen Neugliederungen 1969 und 1975. Die Idee für den Namen „Märkischer Kreis“ hatte übrigens der damalige CDU-Politiker Arnold Rump – und zwar schon 1968.
Eröffnet wird die sehenswerte Ausstellung am Dienstag, 5. September, um 11:00 Uhr, von Landrat Thomas Gemke. Geöffnet ist die Schau zu den üblichen Öffnungszeiten der Kreisverwaltung.